Arbon TGKnochen von Dutzenden Tieren in Grube entdeckt
Mitarbeiter einer Abbruchfirma entdeckten in einer Güllegrube zahlreiche Tierknochen. Das Thurgauer Veterinäramt hat Anzeige gegen unbekannt eingereicht.
In der Schweiz ist das Entsorgen von Tieren in Jauchegruben nicht erlaubt. Tote Tiere müssen in regionalen
Tierkörpersammelstellen entsorgt werden. Das Veterinäramt des Kantons Thurgau teilte am Freitagnachmittag mit, es werde in den kommenden Tagen Strafanzeige gegen Unbekannt einreichen wegen illegaler Entsorgung von Tierkadavern.
Entdeckt wurden die Knochen am Mittwochabend beim Abbruch einer alten landwirtschaftlichen Liegenschaft in Stachen bei Arbon TG. Im Rahmen der Bauarbeiten ist einem Baggerfahrer auf dem Gelände eines seit längerem stillgelegten Landwirtschaftsbetriebes in Stachen eine Betonfläche aufgefallen, die beim Befahren nachgegeben hat.
Beim Entfernen des Betons stiessen die Bauleute auf eine Jauchegrube. Nachdem bereits vorgängig zwei Jauchegruben auf dem Grundstück ordnungsgemäss ausgepumpt und die Jauche auf umliegende Felder verteilt wurde, wollten die Bauarbeiter mit der entdeckten Grube ebenso verfahren. Dabei entdeckten sie jedoch Knochen in der Jauche, stoppten die Arbeiten umgehend und informierten das Amt für Umwelt des Kantons Thurgau.
Rinder, Hunde, Katzen
Am Donnerstagmorgen gingen Vertreter des Veterinäramts und des Amtes für Umwelt auf das Gelände. Sie trennten die Knochen von der Jauche und stellten diese sicher. Bei den entdeckten Knochen handelt es sich hauptsächlich um Rinderknochen von mindestens 46 Tieren. Ausserdem wurden Knochen von einzelnen Katzen, Hunden, Kaninchen, Schweinen und Geflügel sichergestellt.
Wie die Tiere ums Leben gekommen sind und wie lange die Knochen bereits in der versteckten Jauchegrube gelegen haben, ist noch unklar. Einzig eine Ohrmarke konnte gefunden werden, die jedoch keine Auskunft über Herkunft oder Identität des Tieres geben kann, da es keine offizielle Marke ist. Auch die Jauche wurde für die Untersuchungsbehörden sichergestellt und wird nach der Freigabe fachgerecht entsorgt.
Wie die Staatskanzlei auf Anfrage bekannt gibt, wurde auf dem Hof 1970 zuletzt Grossvieh gehalten. Danach lebten nur noch kleinere Tiere auf dem Hof. Das Alter der Knochen konnte noch nicht bestimmt werden und gestalte sich schwierig, da Gülle konservierend wirke. Das Gelände ist seit längerer Zeit im Besitze einer Immobilienfirma. Diese beabsichtigt eine Überbauung auf der Parzelle zu erstellen. Wie die Knochen in die Grube gelangten, ist derzeit noch ein Rätsel.