Uzwil SGNiedergeschlagen, weil sie kein Interesse hatte
Am Wochenende wurde eine junge Frau am Uzwiler Herbstmarkt niedergeschlagen. Offenbar, weil sie ihrem Angreifer zuvor einen Korb erteilt hatte.

Der Hinterkopf der 27-Jährigen, nachdem sie am Uzwiler Herbstmarkt von einem Unbekannten niedergeschlagen worden ist. (Bild: zvg)
«Meine ganzen Kleider waren voller Blut und ich musste am Hinterkopf mit drei Stichen genäht werden», erzählt die 27-Jährige, die anonym bleiben möchte.
Sie war am Freitag am Uzwiler Herbstmarkt. Was als ausgelassener Abend begann, endete für die junge Uzwilerin böse: «Ich bin erst im Krankenhaus wieder zu mir gekommen.» Via Facebook sucht sie nun Zeugen.
Im Stolz verletzt?
Ihren Angreifer kennt die junge Frau nicht wirklich. Er habe einen dunkelgrauen Pullover getragen und habe dunkle, sehr kurze Haare und dunkle Augen. Zudem sprach er schlecht Deutsch. «Er hat mich angesprochen und mehrfach versucht, mich anzumachen», so die 27-Jährige. Bedrängt habe sie sich erst nicht gefühlt, dann sei er aber zudringlicher geworden. «Schliesslich zog mich eine Kollegin von ihm weg.» Das sei ihr auch ganz recht gewesen. Sie habe sich ohnehin lieber mit ihren Kollegen beschäftigen wollen als mit einem Fremden. Und obwohl sie kein Interesse an ihm gehabt habe, sei sie höflich geblieben.
Als sie ihm dann den Rücken zugedreht habe, sei es passiert: Plötzlich schlug er zu. «Durch die Wucht des Schlags ging ich zu Boden», so die Uzwilerin. Dabei sei sie mit dem Kopf gegen die Kante einer Festbank geknallt und habe sich so die Platzwunde zugezogen. Offenbar habe der Typ nicht mit einer Abfuhr umgehen können. Das sei wohl die primitivste Art, die ein Mann an den Tag legen könne.
Hoffnung, dass er sich stellt
Zeugen hätten ihr dann gesagt, dass der Mann danach noch kurz stehen geblieben sei. Als er gesehen habe, dass sie sich nicht mehr rege, sei er weggerannt. Schliesslich sei die Polizei verständigt worden.
Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St. Gallen, bestätigt, dass es kurz nach 0.15 Uhr am Samstag zu einem Vorfall kam und die Polizei verständigt wurde. Die genauen Umstände müssten noch geklärt werden. Gegen den Unbekannten laufe eine Anzeige.
«Es wäre wünschenswert, würde sich der Täter selbst bei der Polizei melden», so die 27-Jährige. Eigentlich müsste das doch selbstverständlich sein. Selbst, wenn er das nicht gewollt habe, sei es nun einmal passiert und dafür müsse man doch die Verantwortung tragen.