VegantasiaFleisch-Aktivisten drohen mit Demo vor Vegan-Shop
In St. Gallen wird am 6. Januar der erste rein vegane Shop eröffnet. Das scheint nicht allen zu gefallen: Anonyme Fleisch-Aktivisten kündigen Proteste für den Eröffnungstag an.
Vegane Kondome, Gummibärchen oder Fleischersatz: Mit dem Shop Vegantasia öffnet am 6. Januar der erste Laden in St. Gallen, der eine grosse Bandbreite an 100 Prozent veganen Produkten anbietet. «Wir haben alles, was ein Veganerherz begehrt», sagt die Geschäftsführerin Sibylle Gutbub.
Die Begeisterung ist jedoch nicht bei allen Leuten vorhanden. Fleisch-Aktivisten planen offenbar eine Protestaktion.
Anonymer Anruf
«Ich bekam vor ein paar Tagen einen anonymen Anruf, in dem man mir sagte, dass am Tag der Eröffnung gegen uns protestiert werde», so der Rheintaler Arzt und Vegantasia-Mitbesitzer Renato Werndli. Es handle sich bei den Vegan-Gegnern um eine Gruppierung namens «Fleisch = Kulturgut». Wer genau hinter der Gruppierung steckt und was ihre Ziele sind, bleibt unklar.
Renato Werndli lässt sich von der Drohung nicht aus der Ruhe bringen. «Solange die Menschen gewaltfrei sind, ist es für mich nicht so schlimm», so der 64-Jährige. Oft würden Veganer ja selbst zu Protesten aufrufen. Er selber habe auch schon vor Grillbuden demonstriert. «Da waren wir immer friedlich», so Werndli. Er hoffe, dass sich die Fleischesser genau so zivilisiert benehmen.
Kaum Veganismus in St. Gallen
Veganer haben in der Bratwurst-Stadt St. Gallen schon seit jeher einen schweren Stand. «Der Veganismus steckt hier noch in den Kinderschuhen», so David Steinlin, Gründer des Vereins «Vegallen». Die Stadt St. Gallen sei noch nicht so weit wie Zürich oder gar Berlin, wo es schon 75 vegane Restaurants gebe.