TierseucheRäude bedroht die Thurgauer Füchse
Thurgauer Jäger sind besorgt: Die Fuchsräude ist im Kanton angekommen. Mehrere Tiere wurden geschossen. Auch Haustiere sind gefährdet.

Dieser räudige Fuchs wurde vergangene Woche bei Roggwil erlegt.
Die Bestätigung vom Zentrum für Fisch- und Wildtiermedizin der Uni Bern kam Ende letzter Woche: Ein Fuchs, der am Donnerstag in Roggwil geschossen worden war, war an Fuchsräude erkrankt. Laut Walter Schmid von Jagd Thurgau, der Dachorganisation der Thurgauer Jäger, ist es der erste verzeichnete Fall von Fuchsräude seit Jahrzehnten.
90 Prozent der Tiere gefährdet
Räude ist eine hochansteckende Hautkrankheit, die durch Milben übertragen wird. Bei Wildtieren führt sie in der Regel zum Tod. Laut Marie-Pierre Ryser von der Uni Bern kann sich die Krankheit innerhalb einer Tierpopulation sehr schnell ausbreiten und bis zu 90 Prozent des Bestandes dahinraffen. Im Thurgau wurden seit Donnerstag bereits drei weitere erkrankte Tiere erlegt, bei einem fünften fehlt noch die Bestätigung.
Gefährdet sind aber auch Haustiere, etwa Jagdhunde, die in einen Fuchsbau kriechen - jedoch kann bei ihnen die Krankheit meist behandelt werden. Laut Ryser besteht jedoch eine andere Gefahr: «Erkrankte Tiere tauchen oft in der Nähe von menschlichen Siedlungen auf und zeigen oft Verhaltensstörungen wie Angriffe auf Haustiere.»