Rorschach SGRückspiegel von Bus trifft Passant
In Rorschach SG beobachtete eine Leser-Reporterin, wie ein Mann auf einem Trottoir vom Rückspiegel eines Busses am Kopf getroffen wurde. Die Reaktion von zwei Chauffeuren entsetzte sie.

Ein Seebus biegt in die Signalstrasse ein.
Google Streetview«Ich sass gegen 18 Uhr im Bus, als dieser in die Signalstrasse in Rorschach einbog. Kurz vor der Haltestelle lief ein Mann auf dem Trottoir. Dieser wurde vom Rückspiegel des herannahenden Busses am Hinterkopf getroffen. Man hat einen Knall gehört. Der Mann blieb aber unverletzt.» So schildert eine 30-jährige Leser-Reporterin den Vorfall vom Donnerstagabend. Der Mann, der vom Kopfstoss überrascht wurde, wandte sich wütend an die Busfahrerin. «Diese hat das jedoch nicht weiter interessiert. Eine Entschuldigung kam nicht über die Lippen.»
Wieso nicht schneller gefahren?
Doch viel schlimmer sei die Reaktion eines Chauffeurkollegen gewesen, der den Vorfall beobachtet hatte. Wieso die Fahrerin denn nicht schneller gefahren sei? Dann hätte es so richtig «ghölälät». «Diese Aussage finde ich entsetzlich und deplatziert. Ist den Fahrern das Wohlbefinden der Fussgänger etwa total egal? Würde es sie nicht stören, wenn sie jemanden verletzten?» Als Fussgänger bekomme man Angst, wenn man solche Szenen miterlebe.
Fall wird untersucht
Die Verkehrsbetriebe St. Gallen (VBSG), die den Seebus in Rorschach betreiben, werden dem Fall nachgehen. «Sollte sich das Geschilderte so zugetragen haben, ist das sehr schlecht», sagt Ralf Eigenmann, Unternehmensleiter der VBSG. Zum konkreten Fall äussert sich Eigenmann nicht weiter, da dieser noch untersucht wird.
Grundsätzlich suche man bei solchen Vorwürfen das Gespräch mit den betroffenen Fahrern. «Sollte sich herausstellen, dass es zu einem Fehlverhalten gekommen ist, wird es eine Nachinstruktion geben.» In schlimmen Fällen würden auch Sanktionen angedroht oder ausgesprochen.