Strassendirnen weichen nach St.Gallen aus

Aktualisiert

Aus ZürichStrassendirnen weichen nach St.Gallen aus

Zuwanderung vom Zürcher Strich: Viele Dirnen weichen wegen Repression nach St. Gallen aus – oder in die Illegalität.

von
tso
Die Bordellbetreiber spüren eine vermehrte Zuwanderung von Prostituierten aus Zürich.

Die Bordellbetreiber spüren eine vermehrte Zuwanderung von Prostituierten aus Zürich.

Die kürzliche Schliessung des Strassenstrichs am Zürcher Sihlquai wirkt sich auf das Ostschweizer Sexgewerbe aus: Die Bordellbetreiber spüren eine vermehrte Zuwanderung von Prostituierten aus Zürich.

Meist ohne Aufenthalsbewilligung

«Seit einigen Wochen bewerben sich täglich drei bis vier Frauen bei uns», sagt Melanie vom Studio X in Au. «Es sind oft Rumäninnen, die vom Zürcher Strassenstrich kommen.» Bei ihr hätte diese Frauen aber keine Chance auf eine Anstellung: «Sie haben einen schlechten Ruf und viele bieten Sex ohne Gummi an», sagt die Geschäftsführerin. Hinzu komme, dass sie meistens keine Aufenthaltsbewilligung für die Schweiz hätten.

Nun weichen die aus Zürich zugewanderten Dirnen in die Illegalität aus: «Private Zimmer und kleine Studios ohne Bewilligung schiessen wie Pilze aus dem Boden», sagt ein Bordellinhaber aus St. Gallen. Er schätzt, dass ein grosser Teil der Prostituierten vom ehemaligen Zürcher Strassenstrich kommt. «Denn in der Ostschweiz ist die Konkurrenz nicht so gross wie in Zürich.» Eine Milieukennerin meint: «In St. Gallen bieten sich immer mehr Illegale an. Sie arbeiten in schmuddeligen Zimmern unter prekären Bedingungen.»

Bei Maria Magdalena, der Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen, kennt man die aktuelle Entwicklung – und hat Mühe, den Prostituierten zu helfen: Susanne Gresser: «Es ist sehr schwierig, mit Frauen in illegalen Studios Kontakt aufzunehmen.»

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