Primarschüler teilen Film mit Kinder-Sexszenen

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WaadtPrimarschüler teilen Film mit Kinder-Sexszenen

Primarschüler einer Lausanner Unterstufe wurden bei sexuellen Handlungen gefilmt. Nun ermittelt die Polizei.

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Ein Film mit sexuellen Handlungen, das Unterstufen-Schüler einer anderen Schule zeigt, kursiert an einer Schule im Lausanner Aussenbezirk. (Symbolbild)

Ein Film mit sexuellen Handlungen, das Unterstufen-Schüler einer anderen Schule zeigt, kursiert an einer Schule im Lausanner Aussenbezirk. (Symbolbild)

Kein Anbieter/Wavebreakmedia

Aufregung an einer Primarschule in einem Lausanner Vorort: Unter den Schülern der 5. und 6. Klasse kursierte ein Video mit pornografischem Inhalt – und landete in den Händen eines Lehrers. Gemäss den Recherchen von 20 Minutes sind darauf Kinder von einer anderen Schule zu sehen, die jünger als zehn Jahre alt sind. Die Schulleiterin jener Schule, in der der Film zirkulierte, sagt: «Als wir von dem Video erfuhren, informierten wir sofort die Polizei.»

Nun laufen die Untersuchungen. «Der Drehort und ihre Protagonisten werden derzeit identifiziert», sagte Sprecher Jean-Christophe Sauterel von der Waadtländer Polizei. Man ermittle in alle Richtungen und nehme die Sache sehr ernst. «Wir reden hier von Kinderpornografie, das ist keine Kleinigkeit.» Das Jugendgericht ermittle zudem wegen vorsätzlichen Handelns.

Info-Brief an die Eltern

In der Schule, an welcher der Clip in Umlauf gebracht wurde, ergriff man zahlreiche Massnahmen. «Der Schulleiter hat die drei betroffenen Klassen besucht und ihnen gegenüber die kriminelle Natur des Videos betont.» Ressourcen seien freigemacht worden für jene Schüler, die spezielle Betreuung brauchten, und an die Eltern sei ein Info-Brief verschickt worden. Der Fall hat auch zu einer breiten Diskussion mit der Polizei geführt, um die Prävention in diesem Bereich zu verbessern. Sauterel: «Das ist immer noch unsere beste Waffe.»

Trauma droht

Psychologie-Professor Philip Jaffé, spezialisiert auf sexuellen Missbrauch von Kindern, sagt unmissverständlich: «Es gibt nichts Schlimmeres, als in seinen intimsten Momenten gefilmt zu werden und keine Kontrolle über diese Bilder zu haben.» Dies könne leicht zu einem Trauma führen. Jaffé betont aber auch, dass es kontraproduktiv sei, junge Menschen zu kriminalisieren, die solche Inhalte teilen. «Erwachsene schockiert das, aber Kinder sind sich nicht bewusst, was sie tun, für sie ist es eine Form des Erkundens.»

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