Polizist beschimpft Asylbewerber als Diebe

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Facebook-SkandalPolizist beschimpft Asylbewerber als Diebe

Ein bekannter Polizist aus Neuenburg hat auf Facebook die Einrichtung eines neuen Asylzentrums scharf verurteilt. Nun kritisieren ihn seine Vorgesetzten.

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Patrick Siron, Polizei-Feldwebel und Gewerkschaftspräsident der Polizei von Neuchâtel steht wegen einem Facebook-Kommentar in der Kritik.

Patrick Siron, Polizei-Feldwebel und Gewerkschaftspräsident der Polizei von Neuchâtel steht wegen einem Facebook-Kommentar in der Kritik.

Darf ein Polizist politische Entscheide auf Facebook kritisieren? Darf er das auch, wenn er Polizeifeldweibel und Gewerkschaftspräsident ist? In Neuenburg hat sich der Polizist Patrick Siron mit einer Äusserung zur Eröffnung eines Asylzentrums in die Schlagzeilen gebracht.

Zur Eröffnung des Zentrums in der Neuenburger Gemeinde La Tène schreibt er in einem Facebook-Post: «Aber natürlich, wir werden uns sagen, es gebe keinen Grund zur Besorgnis. Die Polizei werde die Sicherheit gewährleisten und blablabla. Ich bin neugierig darauf, die Ladendiebstahl-Statistik des (nahe gelegenen) Marin Shopping Centers zu sehen.» Zum «L'Express» sagt Siron: «In diesem Post hat nicht der Polizist aus mir gesprochen, sondern der besorgte Anwohner und Vater von zwei Kindern.»

«Wir werden sehen, ob dieses Verhalten ihn weiterbringt»

Alain Ribaux, Vorsteher des Justiz-, Sicherheits- und Kulturdepartements von Neuenburg, kritisiert Sirons Post. «Facebook ist nicht privat», sagt er, «dementsprechend gilt die Geheimhaltungspflicht für Polizisten auch dort.»

Der Polizist habe nicht unbedingt eine Grenze überschritten, aber: «Wir werden sehen, ob dieses Verhalten ihn weiterbringt. Das weitere Vorgehen liegt jetzt aber beim Polizeikommandanten.»

In einem neuen Post hat Siron nun angekündigt, seinen Facebook-Account auf Ende dieser Woche zu löschen.

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