Martigny VSMann bricht Frau die Knochen und zündet sie an
Ein 50-jähriger Mann ist am Dienstag in Martigny zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. 2013 hatte er eine Rentnerin auf bestialische Weise umgebracht.

Der 50-Jährige erklärte am Dienstag vor Gericht, er sei am Tag der Tat «durchgedreht». (Bild: chu)
Kein AnbieterDer 50-jährige Mann erledigte Aufgaben für sein späteres Opfer, eine einsame und kinderlose 85-Jährige aus La Tzoumaz im Wallis. Der Mann, der schon in der Vergangenheit negativ aufgefallen war, weil er seine Schwester missbraucht haben soll, machte seine Arbeit schlecht: Er war oft betrunken oder stand unter Drogeneinfluss. Trotzdem hielt die Seniorin an ihm fest, wie 20 Minutes berichtet.
Bald fiel ihr aber auf, dass er sie bestahl. «Er macht mir Angst, er droht mir», mit diesen Worten beschwerte sich die Rentnerin bei Bekannten. Als er kurz darauf mit ihrem Auto einen Unfall verursachte, beschloss die Rentnerin, ihn loszuwerden. Ihre Entscheidung passte dem Mann jedoch ganz und gar nicht. Er fuhr zu ihr. Bereits als er in ihr Haus eingedrungen sei, habe er geahnt, «dass er etwas Dummes anstellen würde», wird er später aussagen.
Nach dem Mord einen trinken gegangen
Als er der Rentnerin gegenüberstand, nahm er ein Kabel und fesselte die nur 34 Kilo schwere und 1,46 Meter grosse Rentnerin. Er zog das Kabel so fest zu, dass er hören konnte, wie ihre Knochen brachen. Darauf warf er die zarte Frau in die Badewanne und schlug mit der Faust während 15 Minuten auf ihren Hals ein. Weil er den Blick seines Opfers nicht ertragen konnte, entschied er sich, ein Tuch in Alkohol zu tränken und es auf das Gesicht der Rentnerin zu legen. Er zündete das Tuch an, stahl Geld und ging etwas trinken.
Nach seiner Rückkehr in das Haus duschte er das Opfer und reinigte das ganze Haus, bevor er es in Flammen setzte. Am nächsten Tag kam er wieder und brach die Tür auf. So wollte er einen Einbruch vortäuschen. Zwei Tage später kehrte er wieder zu der Rentnerin zurück, «um die Arbeit zu beenden», wie er sagte. Doch er traf nur noch auf das polizeiliche Siegel an der Tür – das Opfer war in der Zwischenzeit entdeckt worden.
Täter könnte rückfällig werden
Vor Gericht in Martigny erklärte der Mann am Dienstag sein Handeln. Ohne jegliche Regung gab er an, dass er «durchgedreht» sei, und versicherte: «Ich wollte ihr nicht wehtun. Ich habe sie geschätzt. Meine Tat erschüttert mich noch immer und ich bedauere, was ich getan habe.»
Im weiteren Verlauf seiner Erklärungen gab er an: «Ich will, dass der Schmerz meine Strafe ist, keine Rache. Ich habe mich im Gefängnis verändert.» Sein Anwalt forderte, Milde walten zu lassen. Der Staatsanwalt hingegen forderte 16 Jahre Haft wegen Mordes, den er als «abscheuchlich, verabscheuungswürdig, rücksichtslos und kaltblütig» beschrieb.
Das Gericht folgte der Forderung des Staatsanwalts. Die Psychologen, die den Mann untersucht hatten, hatten prognostiziert, dass der Täter rückfällig werden könnte.