Satigny GEGrenzwächter schlägt Mann (25) Gesicht blutig
Ein 25-Jähriger ist vor rund einer Woche von einem Grenzwächter angegriffen worden. Der Vorfall hat nun rechtliche Konsequenzen.

Dieses Bild machte der 25-Jährige kurz nach dem Vorfall am Zoll. (Bild: zvg)
Kein AnbieterNach einer Kontrolle am Zoll letzten Montagabend ist ein 25-jähriger Mechaniker von einem Grenzwächter angegriffen und geschlagen worden. Für seinen Anwalt ist der «Missbrauch offensichtlich».
Der Kommandant der Grenzwächter wurde über den Vorfall informiert. Er soll eine Untersuchung eingeleitet haben, wie 20 minutes berichtet. Diese ist noch nicht abgeschlossen. Bis dahin können keine weiteren Informationen herausgegeben werden.
Es kam zu einer Verfolgungsjagd
Gemäss dem jungen Mann ereignete sich der Vorfall am «Ende eines verrückten Tages». Am frühen Nachmittag war der Mann mit zwei Freunden mit dem Auto unterwegs, als sie zu einer Zoll-Absperrung in Satigny GE gelangten. Der Fahrer, ein flüchtiger Wiederholungstäter, der insbesondere wegen Autodiebstahls gesucht wird, gab Gas. Es kam zu einer Verfolgungsjagd.
Ein paar Kilometer weiter parkte der Fahrer den Mercedes und floh zu Fuss – alleine. Grenzwächter nahmen die beiden Passagiere mit. Darunter auch den 25-Jährigen. «Ich wusste nicht, dass mein Freund gesucht wird», schwört dieser.
Grenzwächter fühlte sich beleidigt
Auf der Station Pré-de-la-Fontaine sei die Kontrolle gut abgelaufen, so der junge Mann. «Ich war kooperativ. Und die Grenzwächter waren sehr korrekt, vor allem der Chef.» Als sie sich jedoch auf den Rückweg machten und bereits im Auto sassen, eskalierte die Situation. So soll der junge Mann seinen flüchtigen Freund entnervt angerufen und beleidigt haben, weil er dessen Eskapaden satt hatte. Ein Grenzwächter habe diese Beleidigungen gehört. «Er wusste, dass die Beleidigungen nicht ihm galten», erklärt der junge Mann. Dennoch sei der Grenzwächter gleich explodiert: «Er hat mich mehrmals geschlagen.»
Sein Bruder ist ebenfalls empört: «Auch wenn er einen Beamten beleidigt hätte, man hätte ihm Handschellen anlegen oder ihn in die Station zurückbringen können, aber ihn schlagen geht gar nicht.»
Nach Angriff fortgejagt
«Wenn ich während meiner Anhörung frech gewesen wäre, hätte ich es verstanden», sagt der junge Mann. «Aber ich war nett und habe sie respektiert. Und in letzter Minute schlägt er mich einfach.»
Als der Grenzwächter das Blut gesehen habe, habe er lediglich «Hau ab!» gesagt. «Was er getan hat, ist nicht normal», sagt der junge Mann. «Deshalb beschloss ich, eine Beschwerde einzureichen.»