RätselIn Lausanne fehlen die Samenspender
Ärzte sind besorgt: Am Waadtländer Unispital gibt es nicht mehr genügend neue Samenspender. Wirklich erklären kann sich das niemand.

In Lausanne Mangelware: Spermien unter dem Mikroskop.
Die Vorräte der Samenbank des Centre hospitalier universitaire vaudoise (CHUV) gehen zur Neige, und es fehle an neuen Spendern, berichtet die Zeitung «24 heures». Besonders dramatisch sei das Fehlen von neuen Spendern, weil es schon im Vorjahr nicht gerade viele Spender gegeben habe.
«Wir können uns die plötzliche Einbusse nicht erklären», sagt Dorothea Wunder, Chefärztin der Abteilung für Fortpflanzungsmedizin am CHUV. Assistenzarzt Sébastien Adamski zeichnet ein dramatisches Bild: Im vergangenen Jahr habe man gerade mal drei neue Spender in die Lausanner Samenbank aufnehmen können – «aber es bräuchte fünf neue pro Jahr», so der Arzt.
Strenge Selektionskriterien für Samenspender
Schweizer Samenspender müssen sich einer Vielzahl von Tests unterziehen. Das Problem sei weniger, freiwillige Spender zu finden – sondern solche zu finden, die auch wirklich alle strengen Selektionskriterien erfüllen.
Von fünf Freiwilligen schaffe es am Ende nur einer tatsächlich zum Samenspender. Doch auch das könne die Spender-Müdigkeit in Lausanne letztlich nicht erklären, die Hürden haben sich nicht verändert. Chefärztin Dorothea Wunder: «Wir zählen auf Mundpropaganda, aber zuweilen funktioniert die weniger gut.»