Sechs Menschen sterben bei Flugzeug-Crash

Aktualisiert

Tatroz FRSechs Menschen sterben bei Flugzeug-Crash

Im Kanton Freiburg ist ein Kleinflugzeug in ein Feld gestürzt. Dabei sind sechs Todesopfer zu beklagen, keiner der Insassen überlebte. Telefonierten die Insassen kurz zuvor mit Einwohnern des Dorfes?

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jam/lgl/gco/sda

Gegen 15.00 Uhr ist am Samstag im Kanton Freiburg ein Kleinflugzeug in ein Feld gestürzt. Der Unfall ereignete sich auf einem Feld bei Tatroz (genaue Lage s. unten) in der Nähe von Châtel-St-Denis. Ein Polizist der Kantonspolizei vor Ort bestätigt die Befürchtungen mehrerer Augenzeugen.

Diese haben gesehen, dass bei dem Unfall fünf oder sechs Personen ums Leben gekommen sind: «Es gibt tatsächlich mehrere Todesopfer», sagt er gegenüber der welschen Ausgabe von 20 Minuten Online. «Es handelt sich dabei um Leute aus dem Ort.» Später bestätigt die Polizei, dass sechs Menschen ums Leben gekommen sind, vier Männer und zwei Frauen. Zwei der Opfer seien am Boden tot aufgefunden worden, die restlichen vier hätten sich noch im Wrack des Flugzeuges befunden. Es ist der schwerste Flugunfall in der Schweiz in der jüngeren Vergangenheit.

Telefonierten die Passagiere mit Dorfbewohnern?

Ein Augenzeuge aus Tatroz berichtet, dass das Unfall-Flugzeug über dem Dorf zwei Runden gedreht habe und dabei ausserordentlich tief geflogen sei. «Die vier bis sechs Personen an Bord wollten einige Freunde grüssen, die auf einer Terrasse beim Apéro sassen», erzählt er gegenüber 20 Minutes Online. Sie sollen gar miteinander telefonisch in Verbindung gestanden haben.

«Dann hat das Flugzeug ein Hausdach touchiert», so der Augenzeuge weiter. «Vielleicht ist der Pilot vom Wind überrascht worden.» Die Ursachen des Absturzes werden jetzt vom Büro für Flugunfalluntersuchungen des Bundes und durch die Kantonspolizei Freiburg untersucht. Die Polizei bestätigte diese Meldungen bislang nicht, wonach es sich um einen Geburtstagsfeier-Flug einer Familie gehandelt haben soll. Gemäss Aussagen des Bürgermeisters von Attalens befand sich ein Ehepaar aus seiner Gemeinde unter den Toten. Sie hinterlassen drei Kinder im Schulalter.

Sicher ist: Das Flugzeug war gegen 14.30 Uhr vom Flugplatz Lausanne-Blécherette aus gestartet und auf dem Weg nach Ecuvillens FR. Das bestätigt Donatella Del Vecchio, Mediensprecherin der Kantonspolizei Freiburg.

Ein Dorf steht unter Schock

Bei der Maschine handelt es sich um ein einmotoriges Flugzeug vom Typ Piper, das in der Schweiz registriert ist. Der Pilot war französischer Staatsbürger und wohnte gemäss Angaben des Flugplatzes Lausanne-Blécherette im Kanton Waadt. Er sei jedoch noch nicht unter den geborgenen Opfern identifiziert worden, so die Mediensprecherin weiter. Überhaupt konnten sämtliche Todesopfer bislang noch nicht identifiziert werden. Dies dauere voraussichtlich bis Dienstag, sagte die Polizeisprecherin.

Die Einwohner des kleinen Weilers stehen unter Schock. Der Bürgermeister des nahen Vevey ist an den Unglücksort gereist. Rund 50 Feuerwehrleute sind vor Ort, um die Opfer zu bergen und die Gefahren durch das auslaufende Benzin einzudämmen. Ausserdem wurde ein psychologisches Care-Team an die Unfallstelle gesandt, die sich auf Boden der Gemeinde Attalens befindet.

Am frühen Samstagabend durften Pressevertreter sich der Unfallstelle nähern. Das Bild, das sich den Anwesenden bot, war grauenhaft: Das Kleinflugzeug ist bei dem Unfall komplett zerstört worden. Notdürftig von Laken bedeckt, steckten die Opfer noch in der Kabine des einmotorigen Flugzeugs fest. Die Leichen wurden ins Centre universitaire romand de médecine légale (CURML) in Lausanne gebracht, wo sie einer Autopsie unterzogen werden sollen. Der Freiburger Kantonsregierung drückte den Familien der Opfer in einer Medienmitteilung vom Sonntag ihr Beileid aus. Sie sicherte den Angehörigen ihre Unterstützung zu.

Hier geschah das Unglück

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