Sechs Tessiner VerhafteteTeure Autos, Handyhandel und Arbeitszeitbetrug
Sie stellten B-Niederlassungen an Personen aus, die kein Anrecht darauf hatten und sahnten ab. Nun kommen neue Details über ihr Leben ans Licht.
Sechs junge Frauen und Männer aus Bellinzona wurden vergangene Woche verhaftet. Sie sollen zahlreichen Personen gegen Bezahlung Aufenthaltsbewilligungen vermittelt haben, die gar kein Anrecht darauf haben.
Jetzt kommen neue Details zu vier der sechs Verhafteten ans Licht. So handelt es sich bei den zwei 28-Jährigen um ein Paar. Der junge Mann mit italienischen Wurzeln arbeitete bis zu seiner Verhaftung am vergangenen Dienstag noch beim Migrationsamt in Bellinzona. Seine Verlobte war dort 2015 wegen disziplinarischer Probleme entlassen worden. Offenbar drehten sich die Probleme um das korrekte Aufschreiben von Arbeitszeit.
Auffälliger, extravaganter Lebensstil
Einer ihrer Komplizen, ein 27-jähriger Türke wurde erst etwas später verhaftet. Er soll von der Sozialhilfe gelebt haben und sich nebenher Geld mit dem Verkauf von Handys verdient haben, deren Herkunft offenbar nicht ganz sauber war.
Der 25-Jährige mit kosovarischen Wurzeln, der ebenfalls zu den Verhafteten gehört, war der Inhaber der Scheinfirma Aliu Big-Team Sagl, einer angeblichen Baufirma. Alles was der 25-Jährige mittels seiner Firma offenbar tat, war temporäre Arbeitskräfte aus Drittstaaten samt Aufenthaltsbewilligung zu besorgen und sie an andere Baufirmen im Tessin zu vermitteln. Auffällig war seine Leidenschaft für teure Autos. In seinem Umfeld fiel zudem auch sonst auf, dass er einen für sein Alter, sehr auffälligen und extravaganten Lebensstil pflegte.