Gewaltopfer von Emmen bedankt sich für Spenden

Aktualisiert

Ungeklärte VergewaltigungGewaltopfer von Emmen bedankt sich für Spenden

Nach der Vergewaltigung von Emmen startete das Paraplegiker-Zentrum eine Spendenaktion für das Opfer. Dieses bedankt sich nun per Brief bei den Spendern.

von
gwa

«Meiner Klientin ist es ein grosses Anliegen, sich bei Ihnen ganz herzlich für Ihre Spende zu bedanken», schreibt die Rechtsanwältin des Gewaltopfers von Emmen in deren Namen einem Dankesbrief. Die 26-jährige Frau war im Juli in Emmen vom Velo gerissen, in ein Gebüsch gezerrt und vergewaltigt worden. Sie erlitt dabei eine Querschnittlähmung. Das Paraplegiker-Zentrum in Nottwil behandelt das Opfer seither.

Auf Initiative von Privatpersonen, Spenden für das Gewaltopfer von Emmen zu sammeln, hat die Schweizer Paraplegiker-Stiftung ihr Konto zur Verfügung gestellt. «Zeichen der Anteilnahme und Verbundenheit wie dieses geben ihr Kraft, Hoffnung und Zuversicht und bestätigt sie im Gedanken, dass das Gute über das Böse siegt», heisst es im Schreiben weiter. Auf Anfrage wollte die Rechtsanwältin des Opfers keine weitere Stellungnahme abgeben.

Spendenkonto weiterhin aktiv

Beteiligt an der Spendenaktion hatte sich auch eine 20-Minuten-Leserin: «Aus persönlicher Überzeugung habe ich für die junge Frau mit ihrem schweren Schicksal eine Spende vorgenommen», schreibt sie. Sie hat den Dankesbrief ebenfalls erhalten und freut sich darüber. «Ich bin ganz fest der Überzeugung, dass dieser jungen Frau mit allen Mitteln geholfen werden muss, damit ihr Schicksal, das allen jungen Frauen hätte passieren können, nicht in Vergessenheit gerät», schreibt sie. Spenden für das Opfer sind nach wie vor möglich: Mit dem Vermerk «Gewaltopfer Emmen» kann unter der Kontonummer 60-147293-5 gespendet werden.

Massen-DNA-Test soll Täter ermitteln

Der Täter ist noch nicht gefasst. Die Luzerner Polizei konnte an den Kleidungsstücken des Opfers die DNA des Täters sicherstellen. Um den Täter zu finden, wird ein Massen-DNA-Test durchgeführt. 372 Männer – darunter auch vorbestrafte Personen – müssen sich dem Test unterziehen.

Der Fall hatte landesweit für Aufsehen und grosses Mitgefühl gesorgt. So hatten neben der Spendenaktion Mitte August etwa rund 300 Personen ihrer Solidarität mit der 26-Jährigen bei einer Velodemonstration Ausdruck verliehen. Von der Stadt Luzern bewegten sich die Teilnehmer entlang der Reuss bis zum Gebiet Reusszopf, wo die Tat stattgefunden hatte. Dort pflanzten die Demonstranten als Zeichen der Hoffnung einen Kirschbaum und legten Briefe für das Opfer und die Familie nieder.

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