Luzerner Designer macht das Bike zum Biwak

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Stay ExposedLuzerner Designer macht das Bike zum Biwak

Da schlägt das Biker-Herz höher: Der Luzerner Fabian Furrer entwickelte ein Zelt, das Töfffahren und Campen vereint. Er hat bereits Biker-Kunden in den USA.

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An einem warmen Sommertag auf den Töff steigen, in Richtung Freiheit losdüsen und am Abend gemütlich campen: Dies ist der unbeschwerte Traum manches Bikers. Der Luzerner Fabian Furrer hat genau dafür das neue Produkt Exposed entwickelt – ein Biwak, das den Töff als Trägerstruktur miteinbezieht.

«Erlebnisreicher, mit wenig Gepäck zu reisen»

Auf Radio 3fach berichtete Furrer, dass er ursprünglich während des Studiums ein ähnliches Konzept-Zelt für Mountainbikes entwickelt hatte. Auf die Idee, das Velo-Zelt zu einem Motorrad-Biwak weiterzuentwickeln ist der 28-Jährige vor rund fünf Jahren gekommen: «Seit ich meinen Töff-Ausweis habe, gehe ich gerne mit meinen Freunden auf Biker-Reisen und wir haben immer eine unglaublich gute Zeit.» Eines aber habe immer gefehlt: Ein handliches Nachtlager, das schnell aufgebaut ist und sich jedem Biker und seiner Maschine anpasst.

Furrer ist überzeugt, dass es erlebnisreicher ist, mit wenig Gepäck unterwegs zu sein. «Das Biwak ist leicht zu transportieren und einfach aufzubauen», so der Industriedesigner. Mit einigen wenigen Handgriffen habe man sofort einen Unterschlupf erstellt. Furrer: «Man fühlt sich unter dem Biwak geborgener als ganz im Freien und doch ist es eindrücklicher als in einem Zelt.» Das Biwak ist auf einer Seite offen und der Blick aufs Lagerfeuer kann genossen werden. Ein weiterer Unterschied zum Zelt: Das Biwak hat keinen Boden: Entweder man schlüpft in einen Schlafsack oder schläft auf dem Rasen, was bei schönem Töff-Wetter für Furrer überhaupt kein Problem ist.

Über 16'000 Franken gesammelt

Im Moment sammelt der Tüftler auf kickstarter.com Geld, um in Serienproduktion gehen zu können. Das Finanzierungsziel von 16'000 Franken hat er bereits überschritten. «Mit diesem Geld können schon einige Biwaks hergestellt werden.» Gut 50 Kickstarter-Kunden würden nun ein Zelt erhalten. Der Versand soll Ende Mai dieses Jahres erfolgen. Aber auch in ausgewählten Läden der Schweiz und in Europa soll das Produkt bald liegen. Unterstützer, die auf Kickstarter bestellen, bekommen das Biwak noch 15 Tage lang für 425 Franken. Danach wird das Produkt zum Normalpreis von rund 650 Franken verkauft. «Mein Ziel ist es, damit irgendwann eine eigene Firma zu gründen», so der Töff-Fan.

«Ich treffe den Nerv jedes passionierten Töfffahrers»

«Begonnen hat das Ganze eigentlich als ein Spassprojekt. Die Resonanz war aber so gut und die Feedbacks von internationalen Töffgaragen ermutigten mich, das Projekt ernst zu nehmen», so Furrer. Er hat auch bereits Erfolg: Durch Posts des bekannten Helmherstellers Biltwell auf sozialen Netzwerken gab es sogar Echo in den USA.

Das Produkt sei Swissness pur: «Das Biwak ist feinste Handarbeit aus der Schweiz und wird aus robustem Cordura-Stoff hergestellt.» Es hätten sich zwar einige kritische Stimmen zum Preis gemeldet, doch das kontert Furrer: «Natürlich ist ein normales Zelt günstiger, doch ich bin davon überzeugt, dass sich die Langlebigkeit dieses Biwaks auszahlen wird. Ich glaube auch, durch die Zuverlässigkeit eines Schweizer Produkts und dessen einfache Handhabung den Nerv jedes passionierten Bikers zu treffen.»

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