Internetkriminalität und Betrug nehmen zu

Aktualisiert

Kanton LuzernInternetkriminalität und Betrug nehmen zu

Im Kanton Luzern ist die Sicherheitslage stabil. Zugenommen haben aber Betrüge, Erpressungen, Verstösse gegen Betäubungsmittelgesetzt und Straftaten im Internet.

von
Daniela Gigor
Über das Internet sind mehr Luzerner Opfer von Erpressungen und Betrügereien geworden.

Über das Internet sind mehr Luzerner Opfer von Erpressungen und Betrügereien geworden.

Kein Anbieter/Colourbox/Symbolbild

Im Kanton Luzern ist die Sicherheitslage stabil. Die Polizei befasste sich im Jahr 2015 mit 26'731 Straftaten, knapp 1000 weniger als im Vorjahr. Klassische Delikte wie Gewalt, Diebstähle und Raub haben abgenommen. Aber: «Immer mehr Betrüger nutzen das Internet als Plattform für ihre deliktische Tätigkeit», sagt Kurt Graf, Sprecher der Luzerner Polizei.

Über das Internet würden die Luzerner hauptsächlich betrogen und erpresst. So würden etwa Waren nicht geliefert, die im Internet bestellt und bereits bezahlt wurden. Die Zahl der Betrügereien habe sich mehr als verdoppelt auf 615 Straftaten.

Aber auch beim Chatten ist Vorsicht geboten. Graf: «Mittels Austausch über Chats wird Vertrauen aufgebaut. Werden Sexbilder übermittelt, folgen schon bald Erpressungen.» Der Polizei wurden im letzten Jahr 32 Erpressungen gemeldet, dies ist ein Plus von 45 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Graf empfiehlt Nutzern des Internets, sich etwa über melani über die aktuellen Gefahren im Netz zu informieren.

Weniger klassische Delikte

Auch Straftaten gegen das Betäubungsmittelgesetz stiegen um 37 Prozent deutlich an auf 2936 Fälle. Wie dem Jahresbericht zu entnehmen ist, würden sich die Konsumenten aus der ganzen Zentralschweiz in Luzern mit Drogen eindecken. Eine Zunahme sei vor allem im Handel mit Kokain festgestellt worden. Die Dealer stammen laut dem Polizeibericht hauptsächlich aus Westafrika, Albanien und Serbien.

Auffällig ist auch die Anzahl hängiger Wirtschaftsdelikte: In der Berichtsperiode sind dies 65 Verfahren. Der Arbeitsvorrat

werde auf rund acht Mannjahre geschätzt, steht im Bericht. Den Grund kennt Graf: «Ermittlungen bei Wirtschaftsdelikten sind oft zeitintensiv und dauern nicht selten bis zu einemVer Jahr. Zudem braucht es für die Ermittlungen Fachspezialisten und diese Ressourcen sind begrenzt.» Insgesamt konnte die Polizei 107 Verfahren abschliessen. Die Gesamtdeliktsumme dieser Verfahren beläuft sich auf knapp über 61 Millionen Franken.

Im Verkehr kam es auf Luzerner Strassen im letzten Jahr zu 2334 Unfällen. Dies entspricht einem Plus von 2,8 Prozent gegenüber 2014. Die Zahl der Verkehrstoten stieg um vier auf 15, die der Verletzten um vier Prozent auf 1286 Personen.

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