SelbstverteidigungRun auf Pfeffersprays nach Vergewaltigung
Bei den Waffengeschäften steigt nach der Vergewaltigung von Emmen die Nachfrage nach Pfeffersprays. Inzwischen hat die Polizei mehrere Tatverdächtige im Visier.
Seit der brutalen Vergewaltigung in Emmen vom 21. Juli sind viele junge Frauen und Eltern von Mädchen im Teenager-Alter verunsichert: Wie die «Zentralschweiz am Sonntag» berichtet, sind derzeit Pfeffersprays in Luzern und Umgebung gefragt.
So würden etwa beim Waffen- und Jagdgeschäft Stampfli in Luzern seit dem Verbrechen von Emmen fast täglich Pfeffersprays verkauft. Vor allem junge Frauen deckten sich damit ein. «Was in Emmen passiert ist, macht viele unsicher; vor allem Frauen. Der Fall ist ein riesen Thema auch bei uns im Laden», sagt Mitarbeiter Cyrill Barmettler. «Der Verkauf der Sprays hat angezogen», bestätigt er.
Auch bei der Luzerner «Zimmermann Waffen & Jagdoptik AG» sei dies der Fall. «Ich hatte letzte Woche mehrere Kunden im Laden, die mich bewusst auf den Fall von Emmen angesprochen haben», sagt Geschäftsführer Philipp Wobmann. Viele würden sich sicherer fühlen, wenn sie im Notfall etwas dabei hätten, um sich zu wehren.
Opfer muss das Sprechen neu lernen
Das Opfer der Emmer Vergewaltigung konnte letzte Woche im Paraplegikerzentrum in Nottwil informell befragt werden. Gemäss Sonntagsblick sei eine detaillierte Einvernahme aber weiterhin unmöglich gewesen. Der Grund: Die junge Frau ist vom fünften Halswirbel abwärts gelähmt und muss wieder lernen, zu sprechen.
Verdächtige Personen befragt
Das Opfer habe die schweren Verletzungen erlitten, als es vom Velo gerissen wurde: Während der Vergewaltigung sei die Frau vollkommen wehrlos gewesen. Inzwischen konnten die Ermittler bereits mehrere verhaltensauffällige Personen befragen, welche von Zeugen genannt wurden. Ob der gesuchte Täter dabei ist, sei aber noch nicht klar. «Die Ermittlungen laufen weiterhin auf Hochtouren», sagt Kurt Graf, Mediensprecher der Luzerner Polizei.