Anti-WEF-Demo in ZugDemoveranstalter sollen für Polizeieinsatz zahlen
Viel Aufwand für die Demo vom Samstag in Zug: Rund 300 Polizisten waren im Einsatz. Die Kosten – gut eine Viertelmillion – wollen die Behörden nun auf die Veranstalter abwälzen.

Grosses Polizeiaufgebot an der Anti-WEF-Demonstration «Wipe Out WEF» am Samstag in Zug.
Keystone/Alexandra Wey250 Anti-Wef-Demonstranten, 177 Personenkontrollen, 114 Wegweisungen, 300 Polizisten, viele Gaffer, einige Rechtsextreme und 24 Verhaftete – das sind die Eckzahlen der Anti-Wef-Demonstration vom vergangenen Samstag. Für die unbewilligte Kundgebung hat die Zuger Polizei viel Aufwand betrieben: Sie war mit 180 Personen im Einsatz. Unterstützt wurden diese von weiteren 120 Polizeibeamten aus anderen Kantonen. Die Bevölkerung war angehalten worden, die Stadt Zug zu meiden.
Der ganze Einsatz kostete rund 260'000 Franken, wie Zentral+ berichtete: 150'000 Franken fallen intern bei der Zuger Polizei an, rund 110'000 Franken soll die Unterstützung durch die externen Polizeikräfte kosten. Wie hoch die Kosten sind, die bei der Staatsanwaltschaft anfallen, ist noch unklar.
Behörden hatten Notbewilligung dabei
Klar ist jedoch: Bezahlen sollen die Demoveranstalter. Die Behörden möchten die Kosten auf die Organisatoren abwälzen, berichtete das Online-Portal weiter. Dies bestätigt Judith Aklin, Sprecherin der Zuger Strafverfolgungsbehörden, gegenüber 20 Minuten. «Bei der Demonstration wurden diverse Personen verhaftet und kontrolliert», sagt Aklin. Die Ermittlungen sind im Gang. Die unbewilligte Demo habe ein Grossaufgebot der Polizei zur Folge gehabt und die Behörden möchten nicht, dass hierfür die Steuerzahler aufzukommen haben, sondern die Verursacher: «Unser Ziel ist es, herauszufinden, wer die Demonstration organisiert hat», so Aklin. Es brauche jedoch Zeit, um zu klären, wer welche Rolle inne hatte.
Mit dem Grossaufgebot habe man die Demonstration nicht zum Vornherein verhindern wollen, sagte Stadtrat Urs Raschle an einer Infoveranstaltung für die Bevölkerung am Montagabend. Die Behörden hätten am Samstag sogar eine Notbewilligung dabeigehabt, falls die Organisatoren doch noch ein Gesuch hätten eingeben wollen. Aufgerufen zu der Kundgebung hatte das Anti-WEF-Bündnis auf verschiedenen Portalen im Internet.