Rezepte in BuchformHipster zelebrieren das Kochen mit zwei Pfannen
Zwei Jungköche haben mit einem Camper Australien bereist. Dabei haben sie Rezepte entwickelt, die höchstens zwei Pfannen benötigen. Nun gibts ein Buch davon.
Sehen Sie den beiden Luzernern beim Kochen zu.
Iwan Hediger aus Luzern und Yves Seeholzer aus Merlischachen waren im Oktober und November 2015 während sieben Wochen im Camper an der Westküste von Australien unterwegs. «Wir wollten den Sommer nachholen, weil wir während vier Jahren zu Dritt mit Florian Seeholzer die Badi-Lounge in Merlischachen geführt haben», sagt der 26-jährige Hediger.
Weil der Camper wenig Platz bot, mussten sich die beiden gelernten Köche beim Zubereiten ihrer Mahlzeiten auf maximal zwei Kochplatten beschränken. Herausgekommen ist ein Kochbuch mit dem Titel «Zwei Pfannen on the road». Das Buch, das vor zwei Wochen im GU Verlag in Deutschland erschien, beinhaltet 50 vegetarische Rezepte.
Bohnen-Kichererbsen-Eintopf im Wald
«Während wir die insgesamt 6000 Kilometer zurücklegten, hatten wir genug Zeit, neue Rezepte zu kreieren», sagt Hediger. Sie hätten stets versucht, frische Zutaten zu kaufen, doch manchmal war dies nicht möglich – dann stellten die zwei Abenteurer Rezepte mit Vorräten oder Resten zusammen. Das Blättern im Buch lässt hungrige Mägen knurren: «Den Bohnen-Kichererbsen-Eintopf kochten wir an einer einsam gelegenen Feuerstelle, mitten in einem riesigen Wald und fühlten uns beim Essen am Holztisch wie in einem Märchen», schwärmt Seeholzer (26).
Glustig macht etwa auch der lauwarme Gemüsesalat mit Feta, der in Geraldton zubereitet wurde oder die Tomaten-Basilikum-Pancakes mit Dattel-Spinat, die in Broome ihre Premiere hatten. In den Rezepten drückt auch immer wieder Seeholzers Liebe zu Asien durch. Camping-Hacks gibt es auch im Buch, wie Seeholzer sagt: «Natürlich gabs keine Waage in unserem Van. Wir haben stattdessen eine grosse Tasse genommen und alles damit
abgemessen.»
Nun ist berufliche Weiterbildung angesagt
Auf die vegetarische Küche kam Seeholzer aus gesundheitlichen Gründen: Vor einigen Jahren erkrankte er an Krebs. Dies prägte auch seinen weiteren beruflichen Weg: Heute arbeitet er als Joga-Lehrer und Berater für krebskranke Menschen. Die nächsten vier Jahre wird er chinesische Medizin studieren.
Hediger arbeitet zur Zeit im KKL in der Gastronomie, im Mai will er sich in einem Fernstudium der Grafik widmen. Dass er ein gutes Auge hat, beweisen die Bilder der Reise und der Gerichte, die er mit einer 60 Jahre alten analogen Kamera und teilweise auch mit einer Sofortbildkamera gemacht hat.