Wachlamas dürfen weiter Schafe vor Wolf schützen

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Trotz TodesfällenWachlamas dürfen weiter Schafe vor Wolf schützen

Auch im nächsten Jahr sollen Lamas wieder Luzerner Schafe vor dem Wolf schützen – obwohl sie in diesem Sommer nicht verhindern konnten, dass ihre Schützlinge gerissen wurden.

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Fünf Schafe hat der Wolf Ende Juni im Entlebuch gerissen – betroffen war eine Herde, die von Wachlamas beschützt wurden. Trotz des tödlichen Vorfalls sollen Lamas aber weiterhin für den Schutz von Schafen zuständig sein.

Das entsprechende Pilotprojekt, das 2012 gestartet worden war, wird im kommenden Jahr fortgeführt, wie die «Neue Luzerner Zeitung» berichtet. Ende 2014 werde dann Bilanz gezogen, sagt Heinrich Wachter von der Dienststelle Landwirtschaft und Wald des Kantons Luzern. «Ziel ist es, das Schutzerhalten und die Integration der Lamas in die Herden zu untersuchen und die betrieblichen Rahmenbedingungen herauszufinden, unter denen Lamas einsetzt werden können.»

Vor Lamas haben Wanderer keine Angst

Während es in Herden, die von den Lamas geschützt wurde, zu den fünf Todesfällen kam, war bei Schafen, die von Hunden beschützt wurden, im Kanton Luzern kein einziger Tod durch Wolfsangriffe zu verzeichnen. Wachter räumt ein: «Sicher sind Hunde für den Herdenschutz effektiver.»

Einen entscheidenden Vorteil haben Lamas jedoch gegenüber den Hunden: Wanderer fürchten sich nicht vor ihnen. Dies bestätigt Carolina Rüegg, Tourismusdirektorin von Sörenberg: «Obwohl uns keine Angriffe von Hunden auf Wanderer bekannt sind, melden sich doch regelmässig Leute, die sich vor den Hunden fürchten.»

Um Touristen diese Angst zu nehmen, organisiert die Biosphäre Entlebuch Exkursionen, wo man Herden mit Hunden mit Experten besucht und über das richtige Verhalten gegenüber den Hunden aufgeklärt wird. Der Kanton möchte die Herdenschutzhunde nach Möglichkeit nicht mehr in touristisch stark genutzten Gebieten einsetzten. «Dies aber erste, wenn die Wirksamkeit der Lamas nachgewiesen werden kann», so Wachter. Derzeit sind im Kanton Luzern fünf Wachlamas im Einsatz.

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