Aktivisten besetzen Luzerner Migrationsamt

Aktualisiert

ProtestAktivisten besetzen Luzerner Migrationsamt

Zwölf Personen der Gruppe «Aktion Würde statt Hürde» haben das kantonale Amt für Migration besetzt. 30 weitere demonstrierten vor dem Gebäude. Kurz vor Mittag zogen sie ab.

gwa/kat
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Die Besetzer vor dem Amt für Migration in Luzern.

Die Besetzer vor dem Amt für Migration in Luzern.

Eine Gruppierung mit dem Namen «Aktion Würde statt Hürde» hat am Montagmorgen in Luzern das kantonale Amt für Migration besetzt. Sie wollte damit auf die Situation jener Migranten hinweisen, die in prekären Bedingungen leben müssen.

Eine Sprecherin der Gruppe sagte auf Anfrage, dass sich gut zwölf Personen im Innern des Gebäudes aufgehalten und rund 30 weitere draussen demonstriert hätten. «Wir fordern menschenwürdige Umstände für diese Menschen. Unabhängig davon, welchen Aufenthaltsstatus sie haben», so die Sprecherin. Die Mitglieder der Aktion stammten aus Luzern, aber auch aus anderen Kantonen wie Bern, Zürich und Basel.

«Stimmen der Betroffenen ins Amt tragen»

Anlass der Aktion war gemäss einer Medienmitteilung der Gruppierung der Suizidversuch zweier Menschen in Nothilfe. Diese hätten sich vor fünf bis sechs Wochen ereignet, sagte die Sprecherin. «Wir haben Leute interviewt, die sich nicht wehren können. Wir tragen heute diese Stimmen mit einem Mikrofon und Lautsprechern vor, um ihnen eine Stimme zu geben.»

Die Gruppierung hatte mit abgewiesenen Asylbewerbern, die von der Nothilfe lebten, Interviews gemacht und wollte diese den Mitarbeitern des Amtes für Migration vortragen. Damit würden die Stimmen der Betroffenen ins Amt getragen, sagte die Sprecherin. Mit der Aktion solle auch einer breiteren Öffentlichkeit klargemacht werden, wie unmenschlich Menschen in der Schweiz leben müssten.

Aktion ist friedlich verlaufen

Alexander Lieb, Leiter Amtes für Migration, sagte, dass die Aktion friedlich verlaufen sei. Laut Lieb hielten sich rund ein Dutzend Demonstranten im Inneren des Gebäudes auf. Das Amt rief die Polizei, die Demonstranten zogen dann aber freiwillig wieder ab. Lieb erklärte, die vor Ort geäusserte Kritik habe in seiner Wahrnehmung weniger seinem Amt als der Nothilfe gegolten. Das Amt für Migration sei eigentlich der falsche Adressat gewesen, weil es für die Nothilfe nicht zuständig sei.

Kurz vor Mittag ist die Gruppierung wieder abgezogen. (gwa/kat/sda)

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