Künftiger BundesratsjetGewichtsprobleme - PC-24-Erstflug erst im März 2015
In Buochs NW wurde am Freitag der neue Business-Jet PC-24 vorgestellt. Bei dessen Entwicklung bereiten insbesondere Patenträuber und Gewichtsprobleme Sorgen.
In Buochs wurde am Freitag der neue Business-Jet PC-24 vorgestellt. Bis er erstmals am Himmel zu sehen ist, müssen noch einige Hindernisse überwunden werden. Pilatus kämpfe derzeit beim neu entwickelten PC-24 mit Gewichtsproblemen, sagte Pilatus-Chef Oscar J. Schwenk am Freitag an einer Medienkonferenz zum Rollout des PC-24. Man arbeite daran, das Gewicht des Fliegers mit einem Startgewicht von 8 Tonnen bis zum Erstflug weiter zu reduzieren. In einem ersten Schritt sei das bei den Reifen gelungen. Schwenk zeigte sich zuversichtlich, die Probleme in den Griff zu bekommen.
Weiter erklärte Schwenk, dass Ingenieure versuchten, über Zulieferer von Pilatus an Konstruktionsdaten des neuen Fliegers zu kommen. Dies könne bei der Patentierung von Teilen des PC-24 später zu Problemen führen, wenn Dritte versuchten, aufgrund grober Daten mit eigenen Patentanmeldungen Pilatus zuvorzukommen. Zu möglichen Vorkehrungen sagte Schwenk nichts.
Zulassung für 2017 vorgesehen
Der erste Testflug des neuen PC-24 ist für Ende März 2015 vorgesehen. Er soll von Buochs NW aus durchgeführt werden und rund zwei Stunden dauern. Derzeit würden an einem Flügel Ermüdungstests durchgeführt, sagte Schwenk. Die Zulassung des Flugzeugs für den Weltmarkt durch die europäischen und amerikanischen Behörden ist für 2017 vorgesehen. Zuvor soll das Flugzeug während rund 2400 Flugstunden getestet und allenfalls überarbeitet werden.
Verteidigungsminister Ueli Maurer, der beim Rollout dabei war, erklärte in seiner Rede, dass der Bundesrat den Jet künftig für Reisen benutzen werde. Ein entsprechender Vertrag sei im Sommer unterzeichnet worden.
Zum Rollout erschienen am Freitag tausende Flugfans, darunter auch Vertreter der Armee und zahlreiche Politiker. In einer gigantischen Show wurde dann der PC-24 enthüllt. (sda)
Auftragsbücher bis 2019 voll
Der zweistrahlige PC-24 ist das erste Düsenflugzeug der Stanser Flugzeugwerke. Diese hatten sich bisher auf Propellermaschinen spezialisiert. Das 17 Meter lange Geschäftsflugzeug mit grossem Frachttor soll auch auf kurzen Sand- und Schotterpisten von gut 800 Metern Länge landen und starten können. Die Maschine bietet je nach Ausbau bis zu zehn Personen Platz und hat eine Reichweite von 3600 Kilometern. Der Listenpreis für eine Maschine beträgt für die ersten Kunden rund 8,9 Millionen US-Dollar.
Zu den 84 Erstkunden des PC-24 zählen neben dem Schweizer Bundesrat vor allem Flugzeugverleiher und Chartergesellschaften aus mehreren Ländern. Einen Flieger bestellt haben aber auch die Royal Flying Doctor Service of Australia und Nestlé-Präsident Peter Brabeck. Die Auftragsbücher bei Pilatus für den neuen Jet sind bis 2019 voll. SDA