LuzernEstnische Musik-Stars verteilen gratis CDs
Wer am Mittwoch durch die Strassen der Stadt Luzern spazierte, staunte wohl nicht schlecht: Mitglieder der Metalband Defrage verteilten gratis CDs.
Viele Passanten waren sich wohl gar nicht bewusst, wer ihnen am Mittwoch eine Gratis-CD der Band Defrage in die Hand gedrückt hat. Denn: Die Promoter waren nichts anderes als Mitglieder der ehemaligen Band und sind in ihrem Heimatland Estland Stars. Defrage erlangten weltweite Beachtung, als sie 2009 für den Videoclip des Songs «Save Us from Religion» den estnischen MTV Music Award in der Kategorie Bestes Musikvideo erhielten.
Neustart mit Band Illumenium
Die Metalband Defrage löste sich jedoch letzten Sommer auf. Grund: «Unser damaliger Sänger Argo Ollep hat sich dazu entschieden, eine Polizeikarriere zu starten, und der Bassist Jonas Uus hat eine eigene Konstruktionsfirma eröffnet», so Oligarh Taavet Steel, Sprecher der Rockband.
Nun versuchen die vier übrigen Mitglieder am Erfolg ihren aufgelösten Band anzuknüpfen: «Wir verteilen die CDs unserer ehemaligen Band und machen damit die Leute auf unsere neue Band Illumenium aufmerksam», so Taavet Steel. Denn: Am 8. Oktober 2014 haben sich die vier übrigen Mitglieder mit neuer Besetzung zu einer Band geformt: Illumenium.
«Wir können uns zwar keine Villen oder Sportwagen mit dem bisherigen Erlös leisten, doch es ist genug, um ein normales Leben zu führen», so Taavet Steel. Am 8. März beginnt die Tour für ihr neues Album «Toward Endless 8» in der Stadt Varna in Bulgarien. Bis es soweit ist, macht die Band mit Promoaktionen auf ihr neues Album aufmerksam, und das ist echte Knochenarbeit: «Wir arbeiten mit keinem Label zusammen und machen die ganze Werbung selbst», so Taavet Steel und reibt sich gleichzeitig die kalten Hände.
Die Zeit in Luzern ist ausschliesslich für Promoaktionen eingeplant. Falls trotzdem jemand die Rocker buchen möchte, kann dies auf ihrer Facebookpage tun. «Wir würden uns sehr freuen, in Luzern aufzutreten, wir sind sehr angetan von dieser Stadt», so Taavet Steel. Gute Nachricht für die, die die estnischen Rocker verpasst haben: «Wir bleiben in Luzern, bis die Fasnacht zu Ende ist. Wir sind sehr gespannt darauf.»