NebikonKanton Luzern eröffnet weitere Asylunterkunft
Wieder schafft der Kanton Luzern Platz für Asylsuchende: In der Zivilschutzanlage in Nebikon werden ab Oktober rund 50 Asylbewerber untergebracht.

Wie in der Zivilschutzanlage in Dagmersellen (Bild), werden ab Oktober auch in der Zivilschutzanlage in Nebikon Asylsuchende Platz finden.
Mitte Oktober eröffnet der Kanton Luzern in der Zivilschutzanlage im Winkel in Nebikon eine weitere Asyl-Notunterkunft: 50 Personen werden Platz in der neu geschaffenen Unterkunft finden. Der Gemeinderat Nebikon reagiert so auf die Verpflichtung, im Rahmen der Gemeindeverteilung Unterkunftsplätze für Asylsuchende zu schaffen. Trotz intensiver Suche des Gemeinderates und Aufruf an die Bevölkerung konnten in Nebikon keine Wohnungen für die Asylbewerber gefunden werden.
Mit Nebikon nimmt der Kanton Luzern nun die fünfte Asyl-Notunterkunft in einer Zivilschutzanlage in Betrieb. Die weiteren Anlagen in Dagmersellen, Luzern Areal Eichhof, Willisau und Meggen bieten Platz für insgesamt 210 Personen. Der Kanton Luzern ist sich bewusst, dass die unteriridische Unterbringung kein optimaler Zustand ist – in der aktuellen Lage wird dies aber als zumutbar bewertet.
24-Stunden-Betrieb
Die neue Asylunterkunft in Nebikon wird in einem 24-Stunden-Betrieb geführt. Bis Ende 2015 kümmert sich die Caritas um die neue Unterkunft, danach betreibt der Kanton Luzern selbst die Anlage. Für die Sichherheit rund um die Notunterkunft wird ein privater Sichherheitsdienst eingesetzt. Eine Gruppe von Vertretern des Kantons Luzern, der Gemeinde Nebikon und der Bevölkerung wird den Betrieb der Unterkunft begleiten. Die Schulareale direkt neben der Zivilschutzanlage werden als sensible Zonen definiert: Die Asylsuchenden dürfen sich in diesen Zonen nicht aufhalten.
Der Kanton Luzern möchte den Asylbewerbern die Möglichkeit von geregelten Tagesstrukturen bieten: Die Asylsuchenden sollen gemeinnützige Arbeitseinsätze verrichten können. So sind Arbeiten wie Umgebungspflege, Instandstellen von Wanderwegen, Wald- und Bachufersäuberungen zugunsten der Gemeinde Nebikon sowie umliegender Gemeinden geplant. Dabei sollen die Asylsuchenden mit einem Motivationsbeitrag von maximal zehn Franken pro Tag über die wirtschaftliche Sozialhilfe entschädigt werden.
Aktuelle Situation
Mitte September waren im Kanton Luzern 1171 Asylsuchende untergebracht. Damit ist die Zahl der Asylbewerber im letzten Halbjahr um insgesamt 400 Personen angestiegen. Da die sehr hohe Schutzanerkennungsquote von 65 Prozent gilt, steigt auch die Zahl der Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommenen seit Anfang 2014 immer weiter an. Der Kanton Luzern betreut heute neben den Asylsuchenden zudem 2500 Flüchtlinge und vorläufig Aufgenommene, die von wirtschaftlicher Sozialhilfe abhängig sind. Ende 2013 waren es noch 1365 Personen gewesen.