Kapellbrücke erstrahlt bald in neuem Licht

Aktualisiert

LichtinszenierungKapellbrücke erstrahlt bald in neuem Licht

Das Projekt «Inszenierung Kapellbrücke/Wasserturm» nimmt Gestalt an. Ein Testlauf sorgte für neugierige Blicke in der Luzerner Altstadt.

Amina Jakupovic
von
Amina Jakupovic
Testlauf: Zur Inszenierung der Kapellbrücke wurden im Januar verschiedene Projektoren und Techniken ausprobiert.
Die Idee zur Inszenierung stammt vom holländischen Team «Partikel Plan».
Für die Inszenierung wurden auch verschiedene Farbnuancen getestet.
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Testlauf: Zur Inszenierung der Kapellbrücke wurden im Januar verschiedene Projektoren und Techniken ausprobiert.

20 Minuten/gwa

Das Projekt zur Inszenierung der Kapellbrücke geht in die Pilotphase: Am Montag und Dienstag fanden die ersten Testläufe für die zukünftige Beleuchtung statt. Realisiert wird das Projekt des holländischen Teams «Partikel Plan». Dieses gewann vor zwei Jahren den ausgeschriebenen Wettbewerb zur Darstellung der Brücke.

«Der Testlauf am Montag verlief sehr erfolgreich. Unsicherheiten bezüglich der lichtschluckenden Oberfläche der Kapellbrücke, konnten schnell aus dem Weg geräumt werden», berichtet Ruedi Meier, alt Stadtrat und Präsident der IG Inszenierung Kapellbrücke/Wasserturm. «Die Ziegelsteine, Bretter und Hölzer des Wahrzeichens waren durch den Lichteinfall sehr gut zu sehen.» Verbesserungswürdig sei jedoch, dass das Licht auf dem Dach noch «zu flächig erscheint», so Meier. Das Ziel für den zweiten Testabend am Dienstag war es deshalb, eine verpixeltere Darstellung – einen sogenannten Clustereffekt – zu erzeugen.

«Keine Inszenierung à la Las Vegas»

Das Siegerprojekt vereint laut Meier poetische, ökologische und künstlerische Aspekte. «Beim Passieren der Brücke leuchten mit Hilfe von Sensoren die einzelnen Ziegel auf dem Dach auf und von aussen entstehen einzigartige Momentaufnahmen.» Gleichzeitig werden die Gemälde innerhalb des Objekts für die Besucher beleuchtet. Meier: «Es wird sich nicht um eine Inszenierung à la Las Vegas handeln, sondern die Kunst der Brücke soll aufgegriffen und den Beobachtern ein Schauspiel aus Licht und Mensch dargeboten werden.»

Projekt als technische Herausforderung

Bei der Realisierung des Projekts könnten aber auch Schwierigkeiten auftreten. So würden die Kosten des Projekts höher ausfallen als am Anfang angenommen. Meier spricht von einer Summe, die gegen 2 Millionen Franken geht. Ursprünglich waren für das Projekt 1,5 Millionen Franken budgetiert. Die Sammlung der fehlenden halben Million sei aber laut dem alt Stadtrat bereits im Gange. Hinzu kommen technische Herausforderungen: «Die Projektoren auf der Seebrücke und die Sensoren auf der Kapellbrücke müssen der Witterung standhalten können, sollen ästhetisch aussehen, vor Vandalismus geschützt und energiesparend sein.»

Die Beleuchtung soll bei schlechtem Wetter ausserdem heller erstrahlen: «Wir werden versuchen, die Wetterverhältnisse spielerisch aufzunehmen», erklärt Meier. Weitere Testläufe bis zur Eröffnung 2017 seien zurzeit nicht geplant. «Die Funktionsweise der Sensoren wird eher noch in einer Halle oder einem Atelierraum geprüft und nicht mehr am lebenden Objekt», so der Präsident.

Gespannte Blicke auf die neu gekleidete Kapellbrücke

Beim Testlauf am Dienstagabend zeigte sich Meier zufrieden: «Wir haben jetzt eine gute Grundlage zur weiteren Diskussion.» So habe man verschiedene Techniken ausprobiert. «Man muss den Effekt gut erkennen können, aber es darf nicht zu hell sein.»

Bei den Passanten sorgte der Test für geteilte Meinungen: «Man muss nachts nicht alles beleuchten», sagte ein Fussgänger. «Mir gefällt es. So hat man die Brücke noch nie gesehen», so eine andere Passantin. Eine Gruppe Touristen aus den USA war vom Effekt begeistert und fotografierte die Beleuchtung: «Das gibt ein schönes Erinnerungsbild», sagte einer.

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