Luzerner Luxus-HotelMilliardär will Château Gütsch wieder loswerden
Oligarch Alexander Lebedev scheint seine Freude am Château Gütsch verloren zu haben: Er will es verkaufen. Wie viel das Luzerner Wahrzeichen kosten soll, ist unbekannt.
Wieder Turbulenzen um das Hotel Château Gütsch in Luzern: Sein Besitzer, der schwerreiche Russe Alexander Lebedev, will das Luzerner Wahrzeichen wieder veräussert werden. «Das edle Viersterne-Hotel/Restaurant verblüfft mit aussergewöhnlichen Kulissen, luxuriösen Hotelzimmern, märchenhaften Aufenthaltsbereichen und einer atemberaubenden Aussicht», steht im Online-Inserat des anbietenden Immobilienmaklers.
Kaufpreis wird nicht bekannt gegeben
Weiter wird aufgeführt, dass das Hotel über 28 luxuriöse Hotelzimmer und drei grosszügige Suiten verfügt. Der Zustand des Luzerner Wahrzeichens wird als «gut» beschrieben. Wie viele Millionen Franken das kleine Äquivalent zu Schloss Neuschwanstein in Bayern kosten soll wird nicht bekannt gegeben.
«Bei diesem ausgeschriebenen Objekt handelt es sich zu hundert Prozent um das Hotel Château Gütsch», bestätigt ein gut informierter Insider. Damit steht das Schicksal des 1888 erbauten Hauses erneut in den Sternen.
Lebedev kaufte das Château im Jahr 2007. Er plante unter dem Namen Baluardo einen Um- und Anbau für 70 Millionen Franken. Obwohl das Vorhaben bereits von der Stadt bewilligt war, liess Lebedev im März 2013 das Projekt Baluardo fallen wie eine heisse Kartoffel. Im November 2013 entzog die Stadt ihm dann die Baubewilligung für das Projekt.
Schloss war jahrelang im Dornröschenschlaf
Auch der Abriss der Talstation der Gütschbahn und die Kosten für die neue Bahn gaben in Luzern einiges zu reden. Ausserdem liess der Milliardär sein Schloss jahrelang im Dornröschenschlaf bis der Luzerner Stadtregierung der Kragen platzte und sie dem Oligarchen ein Ultimatum stellten. Nach einer sanften Renovation im Innenbereich wurde der Gütsch Ende Mai 2014 wieder eröffnet. Seither sorgten vor allem Wechsel im personellen Bereich für Schlagzeilen.
Der Anbieter der Immobilie wollte auf Anfrage weder bestätigen noch dementieren, dass es sich beim Angebot um das Hotel Château Gütsch handle. Klare Worte findet aber Gütsch-Direktor Tim Moitzi: «Herr Lebedev ist Geschäftsmann – und wenn der Preis stimmt, wird er verkaufen. Es besteht aber keine Dringlichkeit.»