Aufregung in ObwaldenTier-Diebe töten Lämmer auf offener Wiese
Auf der grünen Wiese sind die Schafe nicht mehr sicher: In Giswil OW haben Unbekannte rund ein Dutzend Schafe gestohlen – und in mindestens einem Falle auf der Stelle getötet.

In Giswil OW sind rund ein Dutzend Schafe von den Weiden verschwunden.
Im malerischen Giswil OW sind seit Mitte April rund ein Dutzend Schafe unter mysteriösen Umständen verschwunden. Bauer Thomas Burch entdeckte eines frühen Morgens, dass eines seiner acht Lämmer fehlte. Zuerst habe er geglaubt, ein Wolf habe das Tier gerissen und mitgenommen. Der herbeigerufene Wildhüter merkte aber sofort, dass das Tier nicht einem Wolf zum Opfer fiel: «Wenn ein Wildtier Beute macht, fliegen die Fetzen, es sieht nicht schön aus», sagte Eugen Gasser der «Neuen Luzerner Zeitung». Auf der Weide sei aber kein Blut zu sehen gewesen. «Dafür fanden wir den Mageninhalt des Lamms und Teile des Darms», so Gasser.
Laut der Kantonspolizei Obwalden ist es praktisch ausgeschlossen, dass die Tiere selber weggelaufen oder von einem Wildtier geholt worden sind. In den vergangenen Wochen sind rund ein Dutzend Vermisstenfälle von Schafen eingegangen, allesamt aus der Region Grossteilerberg. Die Ermittlungen dauern an.
Privatleute am Werk
Der Schafhalter ist entsetzt: «Wer tut nur einem Tier so etwas an. Es ist ein komisches Gefühl, wenn es nicht mehr möglich ist, die Tierchen unbewacht draussen zu lassen», so Burch zur NLZ. Stellt sich die grosse Frage: Wer klettert womöglich in der Nacht auf eine Alpwiese, tötet ein wehrloses Schaf und transportiert es im Schutz der Dunkelheit ab? «Das sind wohl Privatleute, die selber mal ein Lamm schlachten wollen», sagt Peter von Moos, Geschäftsführer der Metzgerei von Moos in Giswil, zu 20 Minuten Online. Denn alle professionellen Metzger würden nur Lämmer von ihnen bekannten Lieferanten mit Herkunftsdeklaration annehmen – und pro Lamm rund 200 Franken bezahlen. Wenigstens das grosse Geld machen die Lamm-Diebe also nicht.
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