KapellbrückeWelche Beleuchtung gefällt Ihnen am besten?
Die Kapellbrücke wird neu beleuchtet. Wie entschied eine Jury - das Volk konnte nicht mitreden. Prompt wurde Kritik laut, doch die Verantwortlichen rechtfertigen sich.
Das Luzerner Wahrzeichen soll auch in der Nacht attraktiv aussehen. Deshalb hatte die IG Kapellbrücke/Wasserturm im Januar 2014 einen Wettbewerb zur Illumination der Brücke ausgeschrieben: Neun Projekte wurden bis Ende April eingereicht. Am Ende gewann das Team Partikel Plan aus den Niederlanden.
Der Jury-Entscheid sorgt aber durchaus für Gesprächsstoff. Unter 20 Minuten-Lesern polarisiert das Siegerprojekt der Jury: «Ein weisses Dach für die Kapellbrücke? Nein danke, dann lieber so lassen, wie es ist», schreibt ein User etwa. Anderen gefällt die Beleuchtung besser: «Super Design. Viel Glück für die Realisation», schreibt ein Leser. Die Beleuchtungs-Idee wird aber auch grundsätzlich in Frage gestellt: «Wir wollen nicht, dass unser Wahrzeichen durch so etwas verunstaltet wird», schreibt eine Person.
Bauchgefühl ist nicht gefragt
Christof Wicki, Vorstandsmitglied der IG Kapellbrücke/Wasserturm, hat Verständnis für die Reaktionen aus der Bevölkerung. Auf die Frage, warum man nicht die Öffentlichkeit in die Wahl einbezog, sagt er: «Ein öffentlich ausgeschriebener Wettbewerb wird - wie bei Architekturprojekten auch - durch eine fachkundige Jury entschieden.» Für diesen Entscheid benötige es Sachverstand und Kenntnis der Details: «Es wäre schwierig, nur allein aufgrund von einem Bild ein solch komplexes Projekt zu bewerten.» Eine Beurteilung nur mit Bauchgefühl allein sei «bei einem Projekt dieser Tragweite» wenig zielführend: «Gerade weil die Kapellbrücke für viele ein emotionales Objekt ist, ist die rationale Sachkompetenz einer Jury umso wichtiger», sagt Wicki.
Alle Projekte werden ausgestellt
Trotz dem Jury-Entscheid soll eine öffentliche Diskussion zur neuen Licht-Inszenierung der Kapellbrücke stattfinden: «Natürlich wollen wir wissen, was die Bevölkerung zu den Projekten denkt und wo sie allenfalls heikle Punkte sieht», so Wicki. Deshalb sind ab Dienstag alle eingereichten Projekte im Regierungsgebäude des Kantons Luzern ausgestellt. Bis am 14. Oktober können die Wettbewerbs-Beiträge begutachtet werden.
Bis die Lichtinszenierung Tatsache ist, müssen aber noch die finanziellen Mittel beschafft werden. Laut IG sieht das Projektbudget einen Investitionsaufwand von rund 1,5 Millionen Franken vor. Das Geld soll insbesondere aus privaten Kreisen kommen.