Mörgeli vor Abwahl«Ausgekochtes Luder grüsst abgewählten NR»
Christoph Mörgeli ist abgewählt. Und das Netz kennt keine Gnade mit dem grossen Verlierer.

Christoph Mörgelis Wiederwahl in den Nationalrat steht in den Sternen. Offenbar haben viele SVP-Wähler seinen Namen gestrichen.
Der bisherige Nationalrat Christoph Mörgeli hat bislang nur 112'100 Stimmen erhalten und liegt damit auf Platz 20 – gesetzt war er auf dem Listenplatz zwei. Angeführt wird das SVP-Klassement von Roger Köppel mit über 162'500 Stimmen.
Gelingt es Mörgeli nicht, noch deutlich an Stimmen zuzulegen, muss er seinen Sitz im Nationalrat räumen. Dass es nach geschlagenen 16 Jahren zu einer Abwahl kommen könnte, liegt laut Politologe Thomas Milic hauptsächlich an den SVP-Wählern: «Entweder wurde Mörgeli oft aus der Liste gestrichen oder andere SVP-Kandidaten öfter panaschiert», so der Experte.
«Ich habe den Professor gestrichen »
Das bestätigen auch einige 20-Minuten-Leser. «Ich wähle immer SVP, aber mit Mörgeli kann ich absolut nichts anfangen», sagt zum Beispiel SVP-Wählerin. Auch Peggy wählt SVP – ihr missfällt aber Mörgelis Wortwahl. «Deshalb habe ich den Professor gestrichen.» Ähnlich sieht es Harald: Er findet eine SVP ohne «Sprücheklopfer» und «Hochnäsige Beleidiger» viel sympathischer.
Zudem haben laut Milic vermutlich auch Wähler anderer Parteien Mörgeli selten auf ihren Wahlzettel gesetzt, während Kandidaten wie Roger Köppel oder Natalie Rickli auch auf Stimmen aus anderen Lagern zählen können.
Die voraussichtliche Abwahl von Mörgeli hat auch Alfred Heer, selber Nationalrat und Präsident der SVP des Kantons Zürich, nicht erwartet: «Damit hat niemand gerechnet.» Dass auch der langjährige Nationalrat Hans Fehr wohl abgewählt wird, kommentiert er so: «Der Bisherigen-Bonus gilt halt auch nicht mehr für alle - schon gar nicht, wenn man 20 Jahre dabei ist.»
Spiess-Hegglins Rache-Tweet
Auf Twitter gibt es bereits erste Reaktionen – auch von prominenten Gegnern wie etwa Jolanda Spiess-Hegglin, Zuger Kantonsrätin und Protagonistin des Zuger Sexskandals. Christoph Mörgeli hatte die grüne Politikerin im Zuge der Affäre als «ausgekochtes Luder» bezeichnet: