«Schade, gibts immer weniger solche Orte»

Aktualisiert

Labitzke-Areal Zürich«Schade, gibts immer weniger solche Orte»

Zürichs Polizeivorsteher Richard Wolff (AL) ist froh über die friedliche Räumung des besetzten Labitzke-Areals. Etwas traurig ist er trotzdem über das Ende.

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Herr Wolff, das besetzte Labitzke-Areal in Altstetten ist geräumt. Überwiegt bei Ihnen die Trauer oder die Freude?

Ich wäre froh gewesen, wenn es gar nicht dazu hätte kommen müssen. Wir haben lange genug verhandelt. Fakt ist, dass die Frist vorbei war. Zum Glück ist die Räumung so ruhig abgelaufen.

Ihre Partei, die Alternative Liste (AL), findet, dass Sie damit auf Vorrat abbrechen.

Wir mussten räumen, da eine Abbruchbewilligung und ein Strafantrag vorlagen. Die Zwischennutzung auf dem Areal hat zweieinhalb Jahre gedauert. Wir holten sogar zweimal eine Verlängerung heraus.

Andere Parteien kritisieren, dass Sie die Besetzer zu lange geduldet haben.

Die politischen Meinungen gehen auseinander. Die städtische Praxis zu Besetzungen hat sich in den vergangenen Jahren bewährt.

Wer bezahlt die Räumung?

Ich bin vor allem froh, dass die Räumung so friedlich über die Bühne gegangen ist. Über die Kosten reden wir später.

Bedauern Sie, dass mit dem Labitzke-Areal einer der letzten kreativen Freiräume in der Stadt verschwunden ist?

Es ist schade, dass es immer weniger solche Orte gibt. Immerhin haben wir noch das Koch-Areal. In den nächsten Jahren wird sich zeigen, ob und wo es noch solche kreativen Orte geben kann. Allerdings ist in Zürich der Raum für alle knapp geworden.

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