«Sie schlugen mit Baseball-Schlägern Scheiben ein»

Aktualisiert

Krawalle in Zürich«Sie schlugen mit Baseball-Schlägern Scheiben ein»

Der Leser-Reporter Simon Hengartner befand sich am Freitagabend bei der Europaallee im «Hin & Weg», als Vermummte ausserhalb der Restaurants randalierten.

Urs Häfliger
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Urs Häfliger
So sah das Restaurant «Hin & Weg» in Zürich nach den Krawallen von Freitagnacht aus.
Vermummte wüteten noch vor weiteren Geschäften bei der Europaalle, unter anderem auch der UBS.
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So sah das Restaurant «Hin & Weg» in Zürich nach den Krawallen von Freitagnacht aus.

Leser-Reporter

«Wir waren im Restaurant etwas trinken, als plötzlich ein Polizeiauto davor anhielt», schildert Leser-Reporter Simon Hengartner die Szenerie, bevor die Krawalle bei der Europaallee um ungefähr 23:00 Uhr begannen. Hunderte Personen zogen randalierend in der Nacht auf Samstag durch die Strassen Zürichs.

Der Besitzer von «Hin & Weg» ist laut dem Leser-Reporter sofort zum Polizeiauto vor dem Lokal gegangen, um mit den Beamten zu sprechen. Kurz darauf kam er wieder hinein und wies die Besucher an, sich ruhig zu verhalten.

«Überlebensinstinkt geweckt»

Rund drei Minuten später zogen die Vermummten vorbei: «Sie haben mit Baseballschlägern die Scheiben demoliert und die Wände mit Farbe besprüht», so Hengartner. Viele Besucher hätten sich während der Ausschreitungen hinter der Bar versteckt.

Hengartner war geschockt: «Der Mensch wurde in diesem Moment zum Tier. Bei vielen Gästen wurde der Überlebensinstinkt geweckt.» Nach ungefähr zehn Minuten war der Spuk vorbei. Die Polizei konnte die Vermummten mit einem Wasserwerfer vertreiben und die Szene beruhigen.

Polizeilicher Grosseinsatz

Kurz nach 22.00 Uhr am Freitagabend ging bei der Polizei die Meldung ein, bei der Sihlhölzlianlage befinde sich ein Menschenzug auf der Strasse. Wie eine Sprecherin der Stadtpolizei sagte, marschierten die 150 bis 200 Personen durch den Kreis 4.

Die Polizei konnte den Hauptzug um Mitternacht mit Gummischrot und Wasserwerfern auflösen. Die Polizei war noch bis um 02.30 Uhr im Einsatz.

Betroffen war auch der öffentliche Verkehr. Die Tram- und Busbetrieb im Raum Militär-/Langstrasse zeitweise blockiert. (sda)

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