Tag der offenen MoscheeMuslime klagen über Desinteresse
Nur noch 15 islamische Zentren laden dieses Jahr im Kanton Zürich zum «Tag der offenen Moschee». Grund: Wenig Besucherinteresse.

«Tag der offenen Moschee» 2009: Besucher sehen beim Gebet zu.
«Man kann über alles mit uns reden und diskutieren, keine Frage ist unangebracht oder zu banal»: Unter diesem Motto lädt die Vereinigung der Islamischen Organisationen in Zürich (VIOZ) am 10. November zum «Tag der offenen Moschee». Doch obwohl es im Kanton mehr als 40 islamische Zentren gibt, sind dieses Jahr nur 15 Moscheen mit von der Partie. 2011 hatten noch 20 Gebetshäuser ihre Türen für die Öffentlichkeit geöffnet. «Leider war das Publikumsinteresse letztes Jahr gering», sagt VIOZ-Sprecher Muhammad M. Hanel. Es habe gar Moscheen gegeben, bei denen keine einzige Person vorbeigekommen sei. «Da ist die Motivation dann natürlich nicht sehr gross, nochmals mitzumachen.» Schliesslich würden sich die Zentren auf den Anlass vorbereiten, Führungen planen und Kaffee und Kuchen auftischen.
Allerdings könne man die geringen Besucherzahlen auch als positives Zeichen verstehen, dass sich die Aufregung nach der Anti-Minarett-Initiative gelegt habe. Doch zahlreiche Leute hätten nach wie vor ein negatives Bild vom Islam. «Der Tag der offenen Moschee bietet die Möglichkeit, sich vom Gegenteil überzeugen zu lassen», so Hanel. «Diese Chance einfach verstreichen zu lassen, wäre doch sehr, sehr schade.»