Zürich-LangstrassePolizisten schwenken Albanerfahne aus Auto
Von den fröhlich feiernden Albaner Fans liessen sich auch Zürcher Stadtpolizisten anstecken: Sie schwenkten den Doppeladler aus einem Patrouillenfahrzeug heraus.
Kann also niemand behaupten, Zürcher Stadtpolizisten seien immer nur Spassbremsen: Nach dem Sieg 1:0-Sieg der Schweizer Nati über Albanien am Samstagabend fuhr eine Patrouille mit dem Auto durch die Langstrasse. «Da lief eine Gruppe Albaner Fans auf sie zu, gratulierte ihnen zum Schweizer Sieg und befestigte mit dem Einverständnis der Polizisten eine kleine Albanerflagge über der Beifahrertüre», sagt Stapo-Medienchef Marco Cortesi.
Der Polizist auf dem Beifahrersitz habe dann im Sinne der «gelebten Offenheit gegenüber anderen Nationen» das Fähnli aus dem Fenster gehalten und ein paar Mal geschwenkt, danach aber im Auto abgelegt. «Das war eine spontane, sympathische Aktion, die Bürgernähe demonstriert», so Cortesi weiter. Auf dem Foto könne man gut erkennen, dass die Fahne klein war. «Es wurde niemand gefährdet und keine Verkehrsregel gebrochen.»
«Das muss jeder Polizist vor Ort entscheiden»
Was, wenn nun bei den künftigen Spielen erneut Fans auf Polizeipatrouillen zugehen und ihre Fahnen ebenfalls geschwenkt haben wollen? «Das muss jeder Polizist vor Ort entscheiden», sagt Cortesi. Es komme auf die Grösse der Fahne, das Verhalten der Fans und die allgemeine Stimmung an. «Gestern war diese ja sehr friedlich», sagt er. «So oder so werden wir das Verhalten intern noch thematisieren.»
Wer als Fan in Zürich die Fahne aus dem Auto schwenken will, sollte daran denken, dass man nicht aus dem Seiten- oder dem Dachfenster hinaus lehnen darf und dass keine Personen durch die Fahne oder Stange gefährdet werden dürfen. Sonst besteht die Gefahr einer Busse. Ihm sei nicht bekannt, dass es am Samstagabend in Zürich an der Langstrasse deswegen Bussen gegeben habe.