SäuliamtMini-Stonehenge im Kanton Zürich entdeckt
Oberhalb von Affoltern am Albis sind neun Menhire gefunden worden, die einen Kreis bilden. Der Steinkreis wird als europaweit «wichtiges megalithisches Objekt» eingestuft.

Der grösste der neun Menhire ist mannshoch.
Doris Fanconi/ Tages-AnzeigerNeun Menhire bilden auf einer kleinen Anhöhe im Bislikerhau einen Kreis, der grösste ist mannshoch. GLP-Kantonsrat Hans Wiesner nennt den Steinkreis den «Säuliämtler Stonehenge». «Es gibt wohl nirgendwo ausserhalb von Nordfrankreich und England eine solch dichte Ansammlung von Steinsetzungen wie in dieser Region», sagt Wiesner zum «Tages-Anzeiger».
Wiesener ist sich sicher, dass der Steinkreis echt ist: «Kein Gletscher liess je solche Steinreihen zurück, und kein Waldgänger stellt nur so aus Spass solche tonnenschwere Kolosse auf.»
«Eindrücklichster aller noch erhaltenen Steinkreise»
Auch Richard Walker, pensionierter Bauingenieur, ist beeidruckt: «Es ist meiner Meinung nach der eindrücklichste aller noch erhaltenen Steinkreise in der Schweiz und im grenznahen Ausland.» Selbst europaweit könne er als wichtiges megalithisches Objekt eingestuft werden. Und – genau wie Stonehenge – sei er wohl einst eine Kultstätte im Zusammenhang mit der Sommersonnenwende gewesen.
Bei den zuständigen Stellen beim Kanton ist man vorsichtiger: Im Knonaueramt habe es viele grosse Einzelsteine und Steinsammlungen. «Manche davon scheinen absichtlich gesetzt worden zu sein, bei anderen scheint die Lage eher zufällig», sagt Markus Pfanner, Sprecher der Baudirektion, zum «Tages-Anzeiger». Es sei möglich, dass einige der konstruierten Steingruppen in die Jungsteinzeit oder in andere vorgeschichtliche Epochen zu datieren seien, «doch liess sich das bis heute noch in keinem Fall nachweisen».
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