Die Armee rüstet auf - mit dem «Fahrrad 12»

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Neues MilitärveloDie Armee rüstet auf - mit dem «Fahrrad 12»

Es hat einen Alurahmen und Nabenschaltung und wiegt nur noch 15 Kilo: Das neue Rad, auf dem die Soldaten künftig durch die Gegend strampeln.

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Das Ordnonanzrad 05 ist legendär. Fast 90 Jahre lang fuhren die Rekruten in Tarn-Anzügen damit durchs Land. Das Stahlrad, das erstmals 1904 gebaut und ab 1905 in der Armee eingesetzt wurde, hat sich trotz der schweren 22,5 Kilo Gewicht und einem einzelnen Gang zum Klassiker mit unzähligen Liebhabern entwickelt. Es wurde zwar 1993 vom «Fahrrad 93» abgelöst. Der 7-Gänger mit 21,5 Kilo Gewicht konnte aber nie richtig überzeugen. 10 Jahre später wurde die Fahrradtruppe dann abgeschafft und unzählige Militärvelos verkauft.

Zwar nennt die Armee noch rund 7000 Zweiräder ihr eigen - dennoch will man nun neue Velos anschaffen. 7 Millionen Franken sollen die benötigten 2800 Stück kosten. Damit kostet ein Velo 2500 Franken – zehn Jahre kompletter Unterhalt inklusive.

Die Radfahrer will man damit aber nicht wieder aus der Versenkung holen. Räder seien ein unabdingbarer Begleiter der Truppe, lässt das VBS gegenüber der «NZZ am Sonntag» verlauten. «Noch heute ist eine Durchhalteübung in einer Offiziersschule ohne Velo nicht vorstellbar», sagte auch Heeresplaner Thomas Hammerich in einer Armeezeitschrift.

Darum hat ein «integrierters Projektteam» aus Armeestab, Luftwaffe, Heer, Armasuisse und weiteren Einheiten die Fahrräder getestet und ausgewählt. Zuletzt testete VBS-Chef Ueli Maurer persönlich das Modell auf der Fahrt von seinem Wohnort Münsingen nach Bern und war offenbar äusserst zufrieden.

Das «Fahrrad 12» hat eine 8-Gang Nabenschaltung, einen Nabendynamo, einen Alurahmen und wiegt nur noch 15 Kilo. Hersteller des neuen Schweizer Armeevelos ist natürlich eine Schweizer Firma. Sie heisst Simpel und hat ihren Sitz in einer ehemaligen Käserei in Maschwanden im Kanton Zürich.

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