Nächtliche FahrverboteZürcher wollen ihre Barrieren zurück
Soll das Nachtfahrverbot in gewissen Quartieren wieder mit der Barriere durchgesetzt werden? Anwohner sind dafür. Die Stadt fällt ihren Entscheid in den nächsten Wochen.

Solche Barrieren wie beim Eingang Zähringerstrasse im Niederdorf vermissen die Quartierbewohner.
Kein Anbieter/Reto Oeschger/Tages-AnzeigerÜber 70 Barrieren, Posten und Scherengitter schützen die Anwohner in Zürich vor wilden Parkierern und vor Lärm. Weil das viel kostet, hat die Dienstabteilung Verkehr in einigen Gebieten der Innenstadt diese Barrieren versuchsweise für ein halbes Jahr aufgehoben, die geltenden Zufahrtsbeschränkungen bleiben auch ohne Barrieren gültig. Eine Million soll so gespart werden. Ende Februar läuft der Test aus.
«In Kürze beginnen wir, die Erhebungen auszuwerten», sagt Heiko Ciceri, Sprecher der Dienstabteilung Verkehr (DAV) zum «Tages-Anzeiger». Im Laufe des Versuchs seien ein paar negative Reaktionen eingetroffen. Laut der Zeitung beeinflussen den Entscheid etwa, wie das Fahrverbot ohne Barrieren eingehalten wird und wie gut die Quartierbewohner das neue Regime annehmen.
Anwohner sind unzufrieden
Peter Rothenhäusler, Präsident des Quartiervereins Zürich 1 rechts der Limmat, ist mit dem neuen Regime nicht glücklich: «Das Fahrverbot wird ohne die Barrieren nicht akzeptiert.» Er habe rund 30 Briefe von Quartierbewohnern bekommen, die sich darüber beschwerten. Vor allem der Suchverkehr habe zugenommen.
Unzufrieden sind die Bewohner auch im Kreis 5, wie Werner Sieber, Co-Präsident der CVP Kreis 4 + 5, sagt: «Wegen der fehlenden Barrieren hat der Verkehr stark zugenommen.» Auch dass die Quartierbewohner für ihre nächtliche Zufahrtsbewilligung eine Jahresgebühr von 30 Franken bezahlen müssen, löst wenig Begeisterung aus. Sieber bemängelt, dass die Stadtpolizei während der Versuchsphase das Verbot nur sehr zurückhaltend kontrolliert habe. Er habe während der letzten fünf Monaten nur eine einzige Kontrolle erlebt.