Parkplätze müssen Asylunterkunft weichen

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Stadt ZürichParkplätze müssen Asylunterkunft weichen

Statt Autos wird auf dem Parkplatzes des Zürcher Wasserwerks Hardhof schon bald eine Container-Siedlung für Asylsuchende stehen. Die Bedenken sind gross.

von
rad

40'000 Asylgesuche wurden im letzten Jahr in der Schweiz gestellt. Mehr als die Hälfte davon kamen von Bewerbern aus Eritrea, Afghanistan und Syrien. Da der Kanton Zürich per 1. Januar das Aufnahmekontingent für die Stadt Zürich um 780 zusätzliche Personen auf 2732 erhöht hat, werden neue Wohnplätze gesucht.

Eine dieser neuen Wohnsiedlungen für Asylbewerber soll ab Herbst auf einem Teil des Parkplatzes des Grundwasserwerks Hardhof entstehen. Unmittelbar neben der Europabrücke, Höhe Bushaltestelle Tüffenwies.

«Befristet bis 2032»

Bei der geplanten Container-Siedlung handelt es sich um eine ähnliche temporäre Wohnsiedlung wie im Leutschenbach. Die Bauausschreibung «Wohnsiedlung für Asylsuchende mit acht Vierzimmerwohnungen, befristet bis 2032» war vergangene Woche im «Tagblatt der Stadt Zürich» publiziert worden.

Die Asylunterkunft auf besagtem Parkplatz ist für maximal 48 Personen konzipiert. Die Belegung werde gemischt sein, also Familien und Einzelpersonen verschiedener Nationalitäten und Altersgruppen, so eine Sprecherin von Asyl Organisation Zürich (AOZ) zum «Tages-Anzeiger».

Viele haben Bedenken

Bei einer AOZ-Informationsveranstaltung wurden Eigentümer von Liegenschaften in unmittelbarer Nachbarschaft des Wasserwerks sowie «Schlüsselpersonen» aus dem Quartier kürzlich informiert. Laut der Quartierzeitung «Höngger» äusserten viele Teilnehmer in diesem Zusammenhang Bedenken.

Wegen der nahen Sportanlagen und der Werdinsel als Naherholungsgebiet sei das Quartier gerade an Wochenenden und im Sommer verkehrstechnisch bereits überlastet. Einen Abbau könne man sich nicht leisten.

«Keine Gefahren für die Bewohner»

Thomas Kunz, Direktor der AOZ, hält dagegen: Man hätte die fraglichen Parkplätze ohnehin auflösen müssen. Dem stimmt Erich Mück, Direktor der Wasserversorgung Zürich, zu: Gemäss städtischer Richtlinien habe die Wasserversorgung zu viele Parkplätze und müsse daher 40 abtreten.

Kunz verteidigt die Wahl des Standorts im «Tages-Anzeiger». Temporäre Siedlungen müssen erstellt werden, da die Auswahl an Wohnraum sehr beschränkt sei. Man suche in allen Quartieren und nehme, was man kriege. Kunz teile zudem die Bedenken nicht, dass die Europabrücke, die nahe Tramlinie und vor allem der Zugang zur Limmat mit Gefahren für die Bewohner verbunden seien.

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