Mikey und Milo sind die ersten Schweizer Koalas

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Zoo ZürichMikey und Milo sind die ersten Schweizer Koalas

Down Under am Zürichberg – Zoo-Besucher dürfen sich auf Koalas und Kängurus in der am Mittwoch neu eröffneten Australienanlage freuen.

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Die Zoo-Besucher dürfen sich auf die zwei Koalas Mikey und Milo freuen.

Die neuen Publikumslieblinge im Zürcher Zoo haben Knopfaugen, einen flauschigen Pelz und sind eher von der gemütlichen Sorte: Die beiden Koala-Männchen Milo und Mikey, die ab sofort im neuen Australien-Haus zu beobachten sind.

Der Eröffnungsrummel lässt die beiden sichtlich kalt. Gemütlich knabbern sie Eukalyptusblätter, gähnen und bewegen sich nur im Notfall. Die Halbbrüder Milo und Mikey stammen ursprünglich aus einem Reptilien-Park in Australien. Erst seit kurzem leben sie am Zürichberg, aber hätten sich ganz gut eingelebt, so Robert Zingg, Kurator des Zoo Zürich.

Erster Australien-Nachwuchs wird bereits erwartet

Der Zoo Zürich ist der einzige Zoo in der Schweiz, der die beliebten Beuteltiere hält, wie es in einer Mitteilung heisst. Neben den Australischen Maskottchen sind in der neuen Anlage auch noch Warane, Emus und Wallabys zu sehen. Weil drei der sieben Wallabys bereits trächtig in den Zoo Zürich kamen, dürfte es bald den ersten Australien-Nachwuchs geben.

Obwohl die Aussenanlage begehbar ist und die Emus und Wallabys also frei zwischen den Besuchern herumstreifen, ist dies jedoch kein Streichelzoo. Streicheln und Füttern ist explizit verboten.

Koalas sind fast immer nur am fressen

Auch die Koalas haben einen Platz an der frischen Luft: Für sie wurden Bäume und Hochsitze aufgestellt, von denen aus sie die Anlage überblicken können – während sie wie fast immer fressen.

Für das Australien-Haus baute der Zoo kein neues Gebäude, sondern nutzte das denkmalgeschützte Afrika-Haus, das 1959 erstellt wurde. Es hat keine geraden Linien und keinen einzigen rechten Winkel, was es architektonisch wertvoll macht.

Nashörner und Flusspferde an andere Zoos abgegeben

Es bietet allerdings nur begrenzt Platz, was für die Grosstierhaltung – zumindest nach heutigen Ansprüchen – irgendwann nicht mehr reichte. Die Nashörner und Flusspferde wurden deshalb schon vor geraumer Zeit an andere Zoos abgegeben. Neu leben hier nur noch kleinere Tiere.

Eigentlich hätte das Australien-Haus bereits im vergangenen Jahr eröffnet werden sollen, doch ein Anwohner blockierte das Projekt mit einem Rekurs. Er hatte befürchtet, dass die Anlage Besucher in Scharen anziehen und ihn somit stören könnte. Das Baurekursgericht liess ihn jedoch abblitzen – die Koalas konnten einziehen.

Mit Naturschutzprojekt verbunden

Die neue Anlage ist verbunden mit einem Naturschutzprojekt. Der Zoo setzt sich in Australien für sieben bedrohte Beuteltier-Arten ein. Beuteltiere, zu denen auch der Koala gehört, sind nicht zuletzt wegen Tieren bedroht, die von den Europäern mitgebracht wurden, etwa Füchse für die Jagd und Katzen zur Schädlingsbekämpfung. Die tierischen Einwanderer vermehrten sich unkontrolliert und sind heute eine Bedrohung für viele einheimische Arten.

(mon/sda)

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