Veganer Laden in ehemaliger Metzgerei

Publiziert

ZürichVeganer Laden in ehemaliger Metzgerei

Wo einst Schweinsfilet über den Ladentisch ging, werden nun vegane Garnelen und Schoggi verkauft. Veganladen-Pionierin Eva Kelemen hat in Wollishofen ihr drittes Geschäft eröffnet.

som
von
som
Veganladen-Pionierin Eva Kelemen eröffnet in Wollishofen ihr drittes Geschäft.
In diesem Lokal befand sich bis vor kurzem ein Reformhaus und noch vorher eine Metzgerei, sagt Kelemen.
«Wir haben beim Renovieren alte Wandplättli gefunden, diese werden in unserem Laden zu sehen sein.»
1 / 8

Veganladen-Pionierin Eva Kelemen eröffnet in Wollishofen ihr drittes Geschäft.

René Ruis

Eigelb, Käse und Katzenfutter auf pflanzlicher Basis: Diese und noch viel mehr vegane Produkte gibts bei Eva's Apples. Vor drei Jahren eröffnete Eva Kelemen beim Zürcher Schaffhauserplatz den ersten veganen Laden in der Schweiz – 2015 folgte der zweite in Bern. Vor kurzem ging die Nummer drei an der Albisstrasse in Zürich-Wollishofen auf.

In diesem Lokal befand sich bis vor kurzem ein Reformhaus, noch früher eine Metzgerei. «Wir haben beim Renovieren alte Wandplättli gefunden, diese sieht man in unserem Laden», so Kelemen. Dass in den Räumen einst tote Tiere verkauft wurden, stört sie nicht: «Wir machen hier etwas ganz Neues. Zudem sieht man an diesem Beispiel, wie sich die Gesellschaft wandelt.»

«In erster Linie sind wir ein normaler Quartierladen»

Tatsächlich boomt Veganismus wie nie zuvor, davon profitiert auch Kelemen: «Deshalb können wir auch wachsen.» Allerdings bedeutet dieser Trend auch, dass mittlerweile grosse Ketten wie Migros oder Coop vegane Produkte anbieten. Für Kelemen keine wirkliche Konkurrenz. «Wir bieten ganz spezielle Produkte an, die man in den Supermärkten nicht findet – etwa Garnelen, Salami und viele Rohkostprodukte auf Pflanzenbasis.»

In erster Linie sei man aber einfach ein normaler Quartierladen, in dem vor allem Leute einkauften, die sich nicht nur vegan ernährten: «Einige Kunden fragen, warum wir keine Kuhmilch haben.» Wenn sie ihnen dann die Gründe erkläre, ernte sie jeweils viel Verständnis.

Trotz des gegenwärtigen Erfolges: Reich wird sie mit dem Geschäft nicht. Sie selbst und viele ihrer Mitarbeiter arbeiten zu einem kleinen Lohn. Ein Problem, dass die meisten kleinen Lebensmittelläden betreffe, sagt Kelemen: «Die Margen in unserer Branche sind tief, man muss sich auf ein bestimmtes Segment spezialisieren, um sich zu behaupten.»

Deine Meinung zählt