Hundeflüsterer droht Auftrittsverbot

Aktualisiert

Show im HallenstadionHundeflüsterer droht Auftrittsverbot

Der Amerikaner Cesar Millan ist der berühmteste Hundetrainer der Welt. Seine Methoden sind umstritten. Der Schweizer Tierschutz will die geplante Show in Zürich nun verhindern.

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Tierschutzorganisationen warnen schon seit Jahren vor dem US-Hundeflüsterer Cesar Millan.

Tierschutzorganisationen warnen schon seit Jahren vor dem US-Hundeflüsterer Cesar Millan.

Cesar Millan hat die Hunde etlicher Hollywood-Stars trainiert und wurde mit TV-Serien und Büchern berühmt. Nun will der prominente Hundeflüsterer im Oktober erstmals mit seinen Vierbeinern im Zürcher Hallenstadion auftreten – vorausgesetzt, er erhält eine Bewilligung. Denn der Schweizer Tierschutz STS wolle den Auftritt verhindern, schreibt die «SonntagsZeitung».

Im April verlangte die Organisation vom Schweizer Veterinäramt ein Verbot für die geplante Show. Der Grund: Millans Erziehungsmethoden – Drohen und Würgen – seien veraltet. Ausserdem seien seine Hilfsmittel wie Strom-, Stachel- und Würgehalsbänder in der Schweiz verboten. Jene könnten den Hund aggressiv machen.

«Wer bei uns verbotene und verpönte Praktiken vertritt, ist kein Vorbild und sollte daher auch nicht auftreten dürfen», sagt Julika Fitzi vom STS gegenüber der «SonntagsZeitung». Sie sieht Millans Methoden als Gefahr für Hunde und Menschen.

Organisationen warnen seit Jahren vor Millan

Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten rief erst vor kurzem zum Boykott von Millans Auftritt in Wien auf. Die europäische Gesellschaft für klinische tierische Verhaltensforschung und die amerikanische Veterinary Society of Animal Behavior warnen schon seit mehreren Jahren vor dem Hundetrainer.

Millan rechtfertigt sich: Er wende die umstrittene Methode nur bei aggressiven und vernachlässigten Hunden an. Stachelhalsbänder «können hilfreich sein», meint er weiter.

Der Entscheid vom Zürcher Veterinäramt steht noch aus. Es muss zuerst geprüft werden, ob Millan für den Auftritt überhaupt eine Bewilligung braucht – bei Haustieren ist das für gewöhnlich nur der Fall, wenn es sich um Werbung handelt.

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