Gummischrot gegen kurdische Demonstranten

Aktualisiert

Zürich WeinbergstrasseGummischrot gegen kurdische Demonstranten

Kurdische Aktivisten haben am Montag vor dem türkischen Generalkonsulat in Zürich demonstriert. Die Polizei setzte Tränengas und Gummischrot ein.

som
von
som

Gemäss Angaben der Stadtpolizei besammelten sich kurz vor 16.30 Uhr vor dem türkischen Generalkonsulat an der Weinbergstrasse rund 300 Personen zu einer unbewilligten Demonstration. Sie protestierten gegen die Zustände in der Türkei. Dabei seien Fahnen, Steine und andere Wurfgegenstände gegen das Konsulat geworfen worden.

Die Polizei sperrte die Weinbergstrasse ab Leonhardstrasse bis Ottikerstrasse ab. Der Tramverkehr der Linien 7 und 15 musste umgeleitet werden. Als verschiedene Demonstranten versuchten, den Polizeikordon zu durchbrechen, wurde mehrfach Reizstoff und Gummischrot eingesetzt, wie es in der Mitteilung heisst. Sechs Männer wurden wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte, Landfriedensbruch und Hinderung einer Amtshandlung festgenommen.

Mit Sitzstreik Polizei-Fahrzeuge gestoppt

Die Polizei forderte die Demonstranten kurz vor 19 Uhr auf, die Kundgebung zu beenden und zu gehen. Doch nicht alle folgten dem Aufruf. Zwei Dutzend Personen versuchten durch einen Sitzstreik zu verhindern, dass die festgenommenen Personen abtransportiert werden konnten.

Die Weinbergstrasse war zwischen Leonhardstrasse und Ottikerstrasse bis etwa 20.30 Uhr für Passanten und den Verkehr gesperrt, wie die Stadtpolizei Zürich auf Anfrage sagt.

Bereits am Morgen Demo

Bereits am Morgen hatten mehrere kurdische Aktivisten auf der Gemüsebrücke protestiert. Gegen 9 Uhr marschierten rund 50 Personen vom Rathaus zum türkischen Konsulat. Dabei kam es zu keinen nennenswerten Zwischenfällen, wie die Polizei schreibt.

Ebenfalls standen am Morgen einige Personen vor dem Konsulat. Deshalb war auch dann zwischen dem Central und der Haldenegg der Trambetrieb der Linien 6, 7, 10 und 15 in beiden Richtungen kurzzeitig gesperrt. (som/sda)

Tote bei Zusammenstössen in türkischer Kurdenregion

Bei Zusammenstössen zwischen türkischen Sicherheitskräften und Kämpfern der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei PKK sind im Südwesten des Landes erneut Dutzende Menschen ums Leben gekommen. In den Städten Cizre und Diyarbakir seien 16 Rebellen getötet worden, erklärten das Militär am Montag. Seit Dezember wurden in beiden Städten, in denen rund um die Uhr Ausgangssperren gelten, 749 PKK-Kämpfer getötet.

Deine Meinung zählt