Dreister VersuchBande wollte Husky Lycos aus Heim entführen
Lycos ist wieder bei seinem Frauchen. Doch nicht nur Lisa O. wollte ihn im Tierheim abholen – es erschienen auch zwei Männer und eine Frau, die behaupteten, der Hund gehöre ihnen.
Der am 10. April vor dem Zürcher Prime Tower gestohlene Husky Lycos ist am 8. Mai im deutschen Kiel herrenlos aufgefunden und ins örtliche Tierheim gebracht worden. Am frühen Freitagnachmittag hat ihn seine Besitzerin Lisa O. (Name der Redaktion bekannt) wieder abgeholt. «Die beiden waren ausser sich vor Glück über das Wiedersehen», sagt Elisabeth Haase, Leiterin des Kieler Tierheims Uhlenkrog.
Doch nicht nur Lisa O. wollte den Hund wieder zurückhaben: Über die Bahnhofsmission habe man die Meldung erhalten, dass auch Personen aus der Obdachlosenszene einen Husky vermissen würden, so Haase. Da ihr gemäss den Informationen vom Chip klar gwesen sei, dass nicht diese, sondern Lisa O. die rechtmässige Besitzerin von Lycos sei, habe sie die Polizei gebeten, schnell vorbeizukommen, wenn die Randständigen im Tierheim eintreffen würden. «Vielleicht haben sie ja etwas mit der Entführung des Hundes zu tun», so Haase.
Polizei befragte falsche Besitzer
Tatsächlich seien im Lauf des Tages noch vor Lisa O. zwei Männer und eine Frau erschienen, um Lycos zu holen. «Es handelte sich bei den drei um Roma im Alter von 40 bis 50 Jahren, die Verständigung mit ihnen war schwierig», so Haase. Die Frau in der Dreiergruppe habe gesagt, der Husky sei ihr Tier.
Noch im Tierheim wurde die selbsternannte Besitzerin von der heimlich alarmierten Polizei befragt. Matthias Arends, Sprecher der Polizeidirektion Kiel, bestätigt gegenüber 20 Minuten den Polizeieinsatz. Ob die Frau, die aus Südosteuropa stamme, auch mit der Entführung des Hundes in Zusammenhang stehe, habe sich nicht klären lassen. «Doch wir haben ihre Personalien aufgenommen.»