Doku-Soap-Auswanderer droht die Ausweisung

Aktualisiert

Goodbye DeutschlandDoku-Soap-Auswanderer droht die Ausweisung

Statt «Goodbye Deutschland» heisst es für Chris Kühn womöglich bald «Goodbye Schweiz». Das Zürcher Migrationsamt hält den TV-Auswanderer für eine potentielle Gefahr für die Öffentlichkeit.

Tobias Wedermann
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Tobias Wedermann
TV-Auswanderer Chris Kühn vor seinem Laden an der Konradstrasse.

TV-Auswanderer Chris Kühn vor seinem Laden an der Konradstrasse.

Bange Zeiten für TV-Auswanderer Chris Kühn (35), der zurzeit wieder bei «Goodbye Deutschland» auf Vox zu sehen ist: Das Gesuch für eine Aufenthaltsbewilligung B wurde abgelehnt. «Wir haben Angst alles zu verlieren», sagt er.

Kühn wanderte vor zwei Jahren in die Schweiz aus, um ein neues Leben zu beginnen. In Deutschland sass er zuvor wegen Drogenhandels hinter Gittern. Zusammen mit seiner Freundin Anastasia baute er im Kreis 5 an der Konradstrasse den Laden I love Fashion auf. Dieser läuft laut Kühn nach Startschwierigkeiten erfolgreich. «Wir sind der meistdiskutierte Laden in der Schweiz», sagt Kühn. Mittlerweile konnten sie einen zweiten Shop an der Klingenstrasse eröffnen. Hip-Hop-Stars wie Fat Joe, Pitbull oder Sido gehören zu seinen Kunden.

Die Schock-Nachricht

Doch dann kam die Schock-Nachricht vom Zürcher Migrationsamt. Es hält ihn aufgrund seiner Vergangenheit für eine potentielle Gefahr für die Öffentlichkeit. Das Migrationsamt äussert sich nicht zu konkreten Fällen. Sprecher Marc Aurel Schmid sagt: «Es kommt vor, dass jemandem wegen Straffälligkeit die Aufenthaltsbewilligung verweigert wird.»

Bisher hat Kühn schon 15'000 Franken in den Rechtsstreit investiert. Er hat den Ausweisungsentscheid mittlerweile ans Verwaltungsgericht weitergezogen. Trotz allem ist der Deutsche aber nicht verärgert über die Schweiz: «Es ist ein friedliches und sauberes Land, wo man alles haben kann, wenn man bereit ist, hart zu arbeiten.»

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