EinzelinitiativeFlugplatz Dübendorf als Unesco-Weltkulturerbe?
Die Everglades in den USA sind es schon und die Altstadt von Jerusalem auch: Jetzt soll auch der Flugplatz Dübendorf ZH auf die rote Liste der gefährdeten Weltkulturerbe kommen.
Der 1910 gegründete Flugplatz Dübendorf sei die Wiege der Schweizer Luftfahrt. Er stelle ein weltweit einzigartiges materielles und immaterielles Kulturgut der gesamten Aviatik in deren ganzen Vielfalt dar. So begründet ein Einwohner aus Dielsdorf ZH seine Einzelinitiative. Demnach soll der Flugplatz zum Unesco-Weltkulturerbe der Luftfahrt erklärt werden und eventuell gar auf die «rote Liste» des gefährdeten Welterbes kommen.
Aktuell befinden sich 48 Stätten auf der «roten Liste», darunter beispielsweise die Altstadt und Stadtmauer von Jerusalem oder der Everglades-Nationalpark in den USA.
Museum für die Swissair gefordert
Ein Swissair-Museum auf Wangener Seite des Flugplatzes und Präsentationen zu Pionierleistungen der Luftfahrt in den weiteren historischen Gebäude sollen gemäss der Einzelinitiative die Entwicklung der Aviatik darstellen. Auf Dübendorfer Seite sei mit dem Fliegermuseum und der Ju-Air bereits ein bestens repräsentierender Zeitzeuge vorhanden.
Der Erhalt der historischen Substanz und die Darstellung der militärischen und zivilen Entwicklung verkörpere die aviatische Identität der Schweiz - «mit dem nationalen Stellenwert eines Landesmuseums und dem internationalen Stellenwert eines einzigartigen Weltkulturerbes», schreibt der Initiant.
Eine entsprechende Ergänzung in der Verfassung des Kantons Zürich soll sicherstellen, dass der Kanton den Flugplatz als «einzigartiges Kulturgut» erhält.
Eintrag im kantonalen Richtplan
Ausserdem fordert ein Stimmbürger aus der Gemeinde Maur mit einer Einzelinitiative, dass der Flugplatz Dübendorf samt dessen Perimeter von 1993 als Luftfahrtinfrastruktur in den kantonalen Richtplan eingetragen wird.
Zudem soll der Kanton Zürich und die Gemeinden vom Bund bei einer allfälligen Verzichtplanung oder Aufgabe des Flugplatzes das Heimfallrecht für «sämtliche historisch erworbenen materiellen und immateriellen Rechte zum Erhalt des Flugplatzes» einfordern.
Die raumplanerische Sicherung des Flugplatzes Dübendorf sei für die zukünftige Generation unverzichtbar, schreibt der Initiant.
Mit dem Erhalt des Flugplatzes als vollständige und funktionstüchtige Luftfahrtinfrastruktur könne der Kanton Zürich den notwendigen Handlungsspielraum für die künftige Entwicklung als globalen Wirtschaftsstandort langfristig sicherstellen.
Die Einzelinitiativen werden in einer der kommenden Sitzungen dem Kantonsrat vorgelegt. Damit die Anliegen weiter geprüft werden, ist die vorläufige Unterstützung durch mindestens ein Drittel des Parlaments (60 Stimmen) notwendig. (sda)