Mörgeli will neuer Uni-Rektor werden

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Bewerbung eingereichtMörgeli will neuer Uni-Rektor werden

Christoph Mörgeli will zurück an die Uni Zürich. Der SVP-Nationalrat und geschasste Direktor des medizinhistorischen Museums der Uni hat sich für die Stelle des Rektors beworben.

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Christoph Mörgeli will zurück an die Uni Zürich

Christoph Mörgeli will zurück an die Uni Zürich

Christoph Mörgeli lässt mitteilen, dass er «termingerecht» seine Bewerbung für die ausgeschriebene Stelle des Rektors der Universität Zürich eingereicht habe.

Er gibt sich überzeugt, dass «das Anforderungsprofil nach operativer Führung, Repräsentation gegen innen und aussen genau auf ihn zutreffe». Zwei weitere für die Stelle verlangte Punkte – hochschulpolitische Vernetzung und Kommunikation – sind weitere Kernkompetenzen, die sich Mörgeli zuschreibt.

Mörgeli: «Kein Coup»

Weiter lässt der SVP-Nationalrat in einer Medienmitteilung schreiben: «Prof. Mörgeli hat alle Stufen des zürcherischen Bildungswesens durchlaufen, kennt die schweizerische Bildungspolitik sowie die Stärken und Schwächen der Universität Zürich seit über 27 Jahren von innen, war viele Jahre Mitglied der Aufsichtskommission eines Zürcher Gymnasiums und amtet als Mitglied der nationalrätlichen Kommission für Bildung, Wissenschaft und Kultur.»

Gegenüber 20 Minuten Online bestätigt Mörgeli sein Vorhaben. Als «Coup» wollte er seine angekündigte Bewerbung jedoch nicht verstanden wissen. Er werde an der Pressekonferenz von morgen Freitag Näheres erläutern.

So will Mörgeli etwa über seine Motivation und Schwerpunkte «für eine erfolgreiche Positionierung der in den Rankings absinkenden Universität» Auskunft geben, wie es in der Mitteilung heisst.

Von der Uni geschasst

Mörgeli war im September in die Schlagzeilen geraten. Der Institutsleiter des Medizinhistorischen Instituts der Uni Zürich übte schwere Kritik am Zustand des von Mörgeli geleiteten Museums sowie an seiner Lehrtätigkeit beziehungsweise der geringen Menge seiner Publikationen. Mörgeli wiederum beschuldigte die Universität, seine Manuskripte für die von ihr herausgegebene Fachzeitschrift «aus politischen Gründen» nicht zu drucken. Zusätzlich erhob Mörgeli Mobbingvorwürfe gegen Universitätsmitarbeiter.

Damit war das Fass übergelaufen. Die Universität kündigte Mörgeli im Rahmen einer sechsmonatigen Kündigungsfrist und stellte ihn per sofort frei. Die Universität begründete dies mit schweren Loyalitätspflichtsverletzungen, die das Vertrauensverhältnis nachhaltig zerstört hätten. Mörgeli will gegen die Kündigung Rekurs einlegen.

Riklin «erstaunt», Uni pragmatisch

Die neuste Mörgeli-Ambition lässt aufhorchen – auch Politkollegen. CVP-Nationalrätin Kathy Riklin wollte sich gegenüber 20 Minuten Online nur insofern äussern, als dass sie sagte: «Ich bin erstaunt.»

Bei der Uni Zürich reagiert man zunächst pragmatisch: «Dieses Geschäft wird vom Universitätsrat bearbeitet.»

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