Gleiches Billett kostet je nach Automat 11 Fr mehr

Peter P.* löste kürzlich ein Zugbillett vom Hauptbahnhof Zürich nach Braunwald GL. Auf der Hinfahrt kaufte er dieses an einem Automaten in Turgi AG, wo er arbeitet. 38.20 Franken zahlte er dafür – ohne Halbtax.

Viel günstiger war jedoch das Rückfahrtticket, das er in Braunwald kaufte: Es kostete lediglich 27 Franken. Für P. ist die Preisdifferenz von 11.20 Franken unverständlich: «Es handelt sich doch hier um die gleiche Strecke.»

Dies ist laut einem SBB-Sprecher auch der Fall. Nur liegt die Strecke von Zürich HB bis Braunwald im Tarifverbund Z-Pass/Ostwind. Verkaufsstellen oder Automaten, die in diesem Gebiet liegen, verkaufen ausschliesslich Verbund-Fahrausweise.

Turgi jedoch befindet sich ausserhalb dieses Tarifverbundes. Automaten und Verkaufsstellen geben daher in einem solchen Fall Fahrausweise des direkten Verkehrs ÖV Schweiz ab. Ausschlaggebend sei somit der Kaufort und die befahrene Strecke. Dies gelte schon seit der Einführung der Tarifverbunde und egal wo man sich befinde, könne man Verbundfahrausweise online über die SBB Mobile App oder im SBB-Ticketshop lösen.

Trotzdem: Urs Schaffer, Präsident von Pro Bahn Zürich, findet das Tarifsystem alles andere als kundenfreundlich und eine Zumutung: «Hier ist es unmöglich, den Überblick zu behalten – leider gibt es unzählige Schwachstellen so wie diese.»

Deshalb will man eine Arbeitsgruppe gründen, um im Tarifdschungel Entwirrung zu schaffen: «Derzeit tragen wir zusammen, wo der Schuh drückt.» Er hofft, dass man zusammen mit den Verkehrsverbunden eine Lösung findet: «Am liebsten wäre mir die Rückkehr zum alten System.» Will heissen, dass man ein Billett wieder von A nach B lösen kann: «Ohne, dass man für unnötige Extras zahlt.»

*Name geändert