Übernahme und ExpansionTake-away Hitzberger gehört neu zur Migros
Die Migros Zürich hat Hitzberger übernommen, den Take-away für gesundes Fast Food. Sie plant die Anzahl Standorte von heute sechs auf mindestens elf zu erhöhen.
Viel Bio, viel Fairtrade, viel Veganes und alles gesund – dafür ist der Fastfood von Hitzberger bekannt. Die Rezepte für die Salate, Wraps, Sandwiches oder auch den mit Spannung erwarteten Insekten-Burger entwickelt Spitzenkoch Eduard Hitzberger (18 Gault Millau Punkte und 2 Michelin Sterne) immer wieder neu. Nun haben die Gründer das 2009 gegründete Start-Up an die Migros Zürich verkauft – über den Preis wurde Stillschweigen vereinbart.
«Die Migros und Hitzberger haben sich quasi gefunden – wir sind auf einer Wellenlänge», sagt Francesco Laratta, Sprecher der Migros Zürich. «Hitzberger spricht urbane, ernährungsbewusste Menschen an, das ist eine ideale Ergänzung zu unseren bisherigen Gastro-Konzepten.» Hitzberger ist aktuell vier Mal in Zürich, und je einmal im Glattzentrum und in Basel präsent.
Wieder ein Hitzberger in Bern
Bald kommen weitere Standorte hinzu: So wandelt die Migros ihre bisherigen Bio-Take-aways im Zürcher HB und in Oerlikon in Hitzberger um. «Es macht Sinn, die gemeinsamen Bemühungen in Bezug auf Bio und Nachhaltigkeit zu bündeln und so zu stärken», so Laratta. Auch der Migros Take-away im Bahnhof Hardbrücke wird zu Hitzberger. «Das Umfeld im Kreis 5 mit den vielen Büroangestellten entspricht eher der Zielgruppe von gesundem Fast-food.» Weitere Filialen folgen noch dieses Jahr am Bahnhof Bern und in der Migros-City Zürich. Und es sei eine Expansion in weitere Städte geplant.
Laut Laratta wird das Hitzberger-Konzept beibehalten, nirgends wird ein Migros-Logo zu sehen sein und es werden auch keine Migros-Produkte angeboten: «Hitzberger ist bereits eine starke Marke und das soll so bleiben.» Die 70 Mitarbeitenden werden übernommen. Zudem führen die Gründer ihr Unternehmen innerhalb der Migros Zürich weiter.
«Es ging nicht um Kapitalbeschaffung»
Einer der Gründer, Andy Schwarzenbach, sagt zum Verkauf: «Uns ging es nicht in erster Linie um die Kapitalbeschaffung, wir hatten immer wieder Anfragen von Finanzinvestoren, sondern wir wollten uns weiterentwickeln.» Bei der Migros profitiere man von deren IT, Logistik, dem Know-how allgemein «und wir haben so besten Zugriff auf weitere begehrte Hochfrequenz-Standorte».
Als Beispiel nennt Schwarzenbach den künftigen Standort im Bahnhof Bern. «Das ist ein Top-Standort, kostet entsprechend und ist schwierig zu kriegen.» Hitzberger habe es schon mal in Bern versucht – und sei gescheitert. «Wir waren zwar an der bekannten Spitalgasse präsent, aber leider etwas versteckt nach hinten versetzt.»
Nur: Als kleines Unternehmen kommt man nicht an jeden Standort ran. «Wer in der Schweiz eine Gastro-Kette aufbauen will, braucht viel Durchhaltewillen», so Schwarzenbach. «Das Zusammengehen mit der Migros eröffnet neue, erfreuliche Perspektiven.»