ZürichVelofahrer müssen auf Schnellstrassen verzichten
Ein flächendeckendes Netz für Velo-Schnellstrassen wird es im Kanton Zürich nicht geben. Der Kantonsrat hat sich am Montag gegen ein GLP-Postulat ausgesprochen.

Eine Velofahrerin überquert eine Strassenmarkierung in Zürich.
Keystone/Ennio LeanzaNach dem Willen der Grünliberalen sollte der Regierungsrat ein Konzept ausarbeiten, damit Velo-Schnellverbindungen rasch und möglichst flächendeckend umgesetzt werden können. Dabei sei es nicht zwingend notwendig, neue Strassen zu bauen. Es gehe auch darum, bestehende Behinderungen abzubauen, sagte Andreas Hauri (GLP, Zürich). Schnellverbindungen erhöhten die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, animierten zum Umsteigen auf das Velo und trügen somit zur Verkehrsentlastung bei.
Trotz der genannten Vorteile Entschied der Kantonsrat mit 96 gegen 71 Stimmen gegen das GLP-Postulat. Gegen Velo-Schnellstrassen votierten SVP, FDP, CVP, BDP und EDU. «Ein flächendeckendes Netz wäre unverhältnismässig», meinte Christian Schucan (FDP, Uetikon am See). Es mache keinen Sinn, dort, wo es schon genügend Wege habe, Schnellstrassen zu realisieren. Auch Ruth Ackermann (CVP, Zürich) bezeichnete das Postulat als überflüssig.
Velo-Netzplan kommt vor die Regierung
Volkswirtschaftsdirektorin Carmen Walker Späh (FDP) wies darauf hin, dass der Regierungsrat demnächst über den Velonetzplan entscheiden werde, mit dem das gesamte kantonale Veloverkehrsnetz festgelegt wird. Ziel sei es, die Attraktivität, den Komfort sowie die Sicherheit für die Radfahrenden zu verbessern.
Veloschnellrouten seien zwar ein Teil des Velo-Förderungsprogramms. Ein flächendeckendes Netz komme aber nicht in Frage. Ein solches Netz sei nicht verhältnismässig, nicht bezahlbar und widerpreche auch dem kantonalen Richtplan und der Raumplanung. Mit dem Bau von Velowegen sei nämlich oft auch Kulturlandverlust verbunden. (ced/sda)