Schreiben von Ursula Fehr löste Ermittlungen aus

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SchwarzarbeitSchreiben von Ursula Fehr löste Ermittlungen aus

Die Asylbewerberin, die bei SVP-Nationalrat Hans Fehr arbeitete, sollte abgeschoben werden. Seine Frau Ursula setzte sich für sie ein und zeigte sich damit selbst an.

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Hans Fehr und seine Frau Ursula sollen in ihrem Haushalt eine Asylbewerberin beschäftigt haben, ohne ihr AHV zu zahlen.

Hans Fehr und seine Frau Ursula sollen in ihrem Haushalt eine Asylbewerberin beschäftigt haben, ohne ihr AHV zu zahlen.

Die Meldung, SVP-Nationalrat Hans Fehr und seine Frau Ursula hätten schwarz eine Asylbewerberin beschäftigt, sorgte am Wochenende für Aufsehen. Jetzt ist klar, wie diese Schwarzanstellung aufflog: Fehrs haben sich praktisch selbst angezeigt. Ursula Fehr hatte sich mit einem Referenzschreiben bei der Härtefallkommission des Migrationsamts für die 31-jährige Serbin eingesetzt.

In diesem Schreiben erwähnte Fehr offen die Tätigkeiten der Asylbewerberin in ihrem Haushalt. Der Bezirksrätin und Gemeindepräsidentin war offenbar nicht bewusst, dass es Asylbewerbern verboten ist, als Putzfrau oder Haushalthilfe zu arbeiten. Das Härtefallgesuch wurde abgelehnt, aber das Migrationsamt meldete die verbotene Anstellung dem Amt für Wirtschaft und Arbeit (AWA). Dies bestätigt das AWA gegenüber der «NZZ».

Die Asylbewerberin arbeitete offenbar bei mehreren Familien in Eglisau. Alle waren überzeugt, dass dies rechtens sei. Denn 2010 hatte sich ein Paar im Nachbardorf Wil gemäss dem «Tages-Anzeiger» auf der Gemeinde erkundigt, ob sie die Frau anstellen dürfe. Eine Gemeindemitarbeiterin habe ihnen darauf mündlich bestätigt, dass dies erlaubt sei. Darauf hat das Paar die Serbin anderen Familien in Eglisau weiterempfohlen. Offenbar haben viele Arbeitgeber AHV-Beiträge für die Putzfrau bezahlt. Fehrs hingegen haben darauf verzichtet. Am Montag haben sie sich für «den Irrtum» entschuldigt.

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