An Hitzetagen fahren Limmatschiffe nicht mehr

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ZürichAn Hitzetagen fahren Limmatschiffe nicht mehr

In den verglasten Zürcher Limmatschiffen wird es an Hitzetagen unerträglich heiss. Deshalb bleiben sie dann künftig im Hafen.

von
som
Die Zürcher Limmatschiffe, die zurzeit zwischen Hauptbahnhof und im unteren Seebecken verkehren,  wurden 1992 und 1993 gebaut.
So sah ein Vorgänger aus - die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1960.
In die heutigen Limmatschiffen passen 51 Passagiere.
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Die Zürcher Limmatschiffe, die zurzeit zwischen Hauptbahnhof und im unteren Seebecken verkehren, wurden 1992 und 1993 gebaut.

Keystone/Alessandro Della Bella

An heissen Tagen steigen nur wenige Gäste in die Limmatschiffe «Felix», «Regula» und «Turicum»: Denn bei starker Sonneneinstrahlung werden die rundum verglasten, niedrigen Schiffen zu regelrechten Treibhäusern – innen wird es dann bis zu 10 Grad heisser als draussen.

Laut Sprecherin der Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft (ZSG) Conny Hürlimann verlassen an Hitzetagen oft Passagiere die Schiffe, kaum sind sie eingestiegen. Vor allem im letzten Sommer als es tagelang über 30 Grad heiss war, sei es prekär gewesen, sagt sie zur «NZZ am Sonntag»: «Das war auch für das Personal kaum auszuhalten.»

Folien soll Temperatur senken

Deshalb will die ZSG den Betrieb der Limmatschiffe künftig einstellen, sobald die Temperatur mehr als zwei Tage nacheinander auf über 33 Grad steigt. Ebenfalls prüft sie Möglichkeiten, um die Temperaturen an Bord auf ein erträgliches Mass zu senken.

Die Scheibe der «Regula» hat die ZSG bereits im Winter mit einer wärmedämmenden, leicht getönten Isolationsfolie beklebt, die trotzdem den Blick auf die Stadt ermöglichst. Die ZSG erwartet, dass damit auch im Sommer die Temperatur im Schiffsinnern um fünf bis zehn Grad reduziert werden, so Hürlimann zur Zeitung. Bei Erfolg werden im nächsten Winter auch «Felix» und «Turicum» damit ausgestattet. Zudem prüft die ZSG den Einbau von Klimaanlagen in die Schiffe.

Allerdings kommen gemäss Hürlimann nur kleine Klimaanlagen infrage, wie sie etwa in Reisebussen verwendet werden. Weil es dort allerdings kühler als in den Glasbooten ist, müssen erst die Folien die Temperatur senken, bevor an Klimaanlagen gedacht wird. Der Einbau von Fenstern, die sich öffnen liessen, sei mit vernünftigen Aufwand nicht möglich, so Hürlimann.

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